Munitionsmontage weltweit – „Es war wirklich Bombe“

Den Auftakt der Verlegung von Pacific Skies 24 stellt die Übung deutscher Kampfflugzeuge in Anchorage. Neben dem Tiefstflug wird auch die Zielerfassung trainiert. Doch bevor die Flieger eintreffen, müssen „Betoneier“ aufbereitet werden. Das erledigte die Munitionsmontage des Taktisches Luftwaffengeschwader 33 (TaktLwG 33), zusammen mit den Verbündeten.

„Man sieht die Welt, muss aber dafür gemacht sein. Es erfüllt einen und ist immer wieder ein Abenteuer.“
So Teileinheitsführer Dirk der Munitionsmontage aus Büchel, über seinen Dienst.

Der Begriff „Betonei“ ist unkonventionell und eine bildliche Umschreibung für die Übungsmunition des Tornados. Bei den deutschen Fliegern, der ersten Etappe der Verlegung, werden zwei verschiedene Bomben genutzt. Die sogenannte GBU-54 mit einem Gewicht von ca. 250 kg und die GBU-24 mit ca. 1000 kg. Anstelle von Sprengstoff sind die Übungsstücke mit Beton gefüllt, um präzise die Zielerfassung zu trainieren. Solche Mittel fertigzustellen ist die Aufgabe von der Munitionsmontage. Durch sieben Soldaten gemeinsam mit 15 amerikanischen, wurde die Munition am 13. und 14 Juni vor Ort fertiggestellt. In Alaska wurden die verschiedenen Komponenten der Munition zusammengebaut, wodurch eine erst Bombe vervollständigt wird.

Wieso kommt es zu einer Bombenaufbereitung am Übungsort und nicht bereits in Deutschland?

Hierfür sind die Regularien für einen sicheren Transport ausschlaggebend. Die Einzelteile der Waffen müssen in den original Packgefäßen versendet werden. Daher ist es unumgänglich, die Vorbereitungen für eine Übung mit Bomben im austragenden Land zu verrichten. Die zuständigen Soldaten und Soldatinnen stellen die Munition für die Tornado-Kampfflugzeuge bereit. Und um die notwendigen Szenarien mit einer Zielbekämpfung zu üben und somit den Piloten eine Zertifizierung zu ermöglichen, muss auf geeigneten Übungsplätzen trainiert werden. Wichtig hierbei sind Größe und Beschaffenheit der Umgebung – in Alaska ideal. Daher ist das Trainieren im Ausland und vor allem mit NATO-Bündnispartnern enorm wichtig. Das gemeinsame Agieren ist ausschlaggebend, auch um für einen Ernstfall gewappnet zu sein.

Um das Übungsvorhaben mit genügend Munition zu versorgen, beginnt die Arbeit der Munitionsmontage Monate zuvor. Ungefähr ein halbes Jahr vorab begannen die Soldaten und Soldatinnen mit den Vorbereitungen und dem Transport des Materials über den See- und Lufttransport.

Unbeschadet ist das Material in Alaska eingetroffen und wird sogleich für die anstehende Übung aufbereitet.

Gemeinsam mit den NATO-Bündnispartnern

Die Soldaten sind in der Lage mehrere Bomben pro Stunde aufzubereiten. Eine solche Akkordarbeit kann durch das regelmäßige Training, welches alle zwei bis drei Monate stattfindet, gewährleistet werden. Dabei handelt es sich um das Transport-Montage-Beladung-Konzept (TMBK), welches im In- als auch Ausland angewendet wird. Allerdings wird im deutschen Übungsraum meist mit kleineren Bomben trainiert, da die Übungsplätze nicht immer für größere Munition ausgelegt sind.
Umso wichtiger ist das Üben im Ausland – gemeinsam mit den NATO-Bündnispartnern.

Doch wie verlief die Zusammenarbeit der Deutschen und Amerikanern?

„Perfekt. Ich kann es nicht anders sagen. Es war wirklich Bombe.“ Eine klare Antwort von Stabsfeldwebel Dirk, Teileinheitsführer der Munitionsmontage aus dem TaktLwG 33. Er und sein Team haben bereits mehrere Übungen mit der US Air Force durchgeführt, allerdings ist für ihn die Erfahrung in Anchorage einzigartig. Denn die Unterstützung und Gastfreundlichkeit sorgten für ein hervorragendes Arbeitsklima. Nicht nur professionell, sondern auch herzlich, wie das von den Gastgebern organisierte Mittagessen – eine Pizzalieferung für alle! So entstand ein schnelles Miteinander, welches durch die Leidenschaft zum Beruf den Auftrag erleichterte.
Für die Ortsansässigen war es eine erstmalige Zusammenarbeit, welche sie aber überzeugt hat.

Während der gemeinsamen Arbeit mit der US Air Force, überzeugten die Luftwaffenuniformträger von ihrem Können. Eine Erfahrung die Soldaten beider Nationen wiederholen wollen.

Autor: Jasmin Maehler

Foto: Bundeswehr/Sherifa Kaestner

X
X