Auf der Akrotiri-Halbinsel auf Kreta wird scharf geschossen. Zwei Wochen lang üben 650 Soldaten des Flugabwehrraketengeschwaders 1 den scharfen Schuss mit Patriot- und Stinger-Raketen. Beteiligt sind auch rund 200 US-Soldaten. Die NATO Missile Firing Installation (NAMFI) in Chania/Kreta bietet schon seit Jahrzehnten optimale Bedingungen, um die Bekämpfung von Flugzielen real zu üben. Während in Deutschland auf Truppenübungsplätzen über moderne Netzwerktechnologie simuliert geübt wird, ist es auf Kreta möglich, die Ausbildung zur Abwehr von taktisch-ballistischen-Raketen und Flugzeugen unter realen Bedingungen zu proben.
Von deutscher Seite aus verlegte das Flugabwehrraketengeschwader 1 mit jeweils einer Staffel aus seinen Flugabwehrraketengruppen 21, 24 und 26 und mit dem Flugabwehrraketensystem Patriot auf die Mittelmeerinsel. Dazu gehört auch die Flugabwehrraketengruppe 61, die mit ihrem Leichten Flugabwehrsystem (LeFlaSys) und der Fliegerfaust 2 Drohnenziele bekämpfen wird.
Übung mit deutschen und amerikanischen Systemen
Im vergangenen Jahr nahmen die Niederländer unter deutscher Führung an diesem Live-Schießen teil. Dieses Jahr sind amerikanische Soldaten die Partner der Deutschen. Das multinationale Kommando wird vom Kommodore des Flugabwehrraketengeschwaders 1, Oberst Arnt Kuebart, geführt. Zur Sicherstellung einer gemeinsamen, wirkungsvollen und realistischen Ausbildung haben die Amerikaner ihre Patriot-Einheiten und zwei Avenger-Systeme aus den USA und Deutschland nach Kreta verlegt. Zum Teil kommen sie aus Standorten wie Fort Bliss/Texas, Vicenza/Italien und aus den deutschen Standorten Vilseck, Baumholder, Sembach und Kaiserslautern.
„Eine Mission, bei der jede Einheit zählt“
Mit einem gemeinsamen Antreten, direkt nach der Ankunft des Hauptkommandos, startete das bi-nationale Live-Schießen. In seiner Ansprache an die multinationale Truppe betonte Oberst Kuebart, dass es für ihn ein Privileg und eine Ehre sei, der Kommodore einer so vielseitigen militärischen FlaRak-Truppe zu sein. „Die Luftverteidigung ist eine Mission, die heute nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle beteiligten Elemente nahtlos ineinandergreifen. Erst dann wird eine Melodie daraus. Es ist eine Mission, bei der der Erfolg von der Professionalität und den Fähigkeiten jeder Einheit abhängt“, sagte Oberst Kuebart. Beide Nationen haben nun eine Woche Zeit, in der sogenannten PreTac-Woche die Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern und zu einer Einheit zusammenzuwachsen. In der folgenden Schießwoche wird sich dann herausstellen, ob die gemeinsame Bekämpfung von Flugzielen erfolgreich sein wird. Autor: Bernd Berns/Luftwaffe