„Die Luftwaffe befindet sich an einem Tiefpunkt!“

Der neue Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, sprach vor rund 200 Gästen auf der Jahresversammlung der „Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe“ (IdLw e.V.) am Mittwoch, den 27.06.2018, in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin. Unter den Gästen war auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Peter Bartels und der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD). Der Inspekteur der Luftwaffe äußerte, die Luftwaffe sei in Hinblick auf die marterielle Einsatzbereitschaft an einem Tiefpunkt. Er lobte den Teamgeist sowie die Menschen in der Luftwaffe und appellierte an die Politik und die Industrie.

Ingo Gerhartz machte sich durch zahlreiche Truppenbesuche und Gespräche in den letzten Wochen ein umfangreiches Bild über den Zustand der Luftwaffe. Sein Fazit: Die Luftwaffe befindet sich an einem Tiefpunkt!“.

 

Der Inspekteur der Luftwaffe stellte sich auf der Mitgliederversammlung den Fragen der Anwesenden.

 

Auf der Jahresversammlung der IDLw e.V. begründet der Generalleutnant sein Urteil in seiner Rede.

„Flugzeuge stehen wegen fehlen der Ersatzteile oder sind gar nicht erst vor Ort, da sie zur Inspektion bei der Industrie sind“, erklärte der Inspekteur. Sieben Monate solle eine sogenannte 400-Stunden-Inspektion für einen Eurofighter Kampfjet dauern, „sie dauert aber derzeit circa 14 Monate, also doppelt so lange. Das ist nicht akzeptabel“, kritisierte Gerhartz. „Dabei sehe ich bei meinen Truppenbesuchen den Glanz und die Leidenschaft in den Augen der jungen Piloten, aber auch schon eine ganz große Portion Resignation“ , wenn sie ihn fragen würden, wann sich der Zustand bessere. „Das tut weh! Richtig weh!“, sagte er.

Bezüglich mangelnder persönlicher Ausstattung für die Soldaten, nimmt der Inspekteur kein Blatt vor den Mund: „Es kann doch nicht sein, dass Soldaten im Einsatz eine völlig andere Bundeswehr erleben, als in der Heimat“, sagte er. „Auch bei uns zu Hause müssen wir unsere Hubschrauber verlässlich in die Luft bekommen, unsere Soldaten bestmöglich ausbilden und mit der persönlichen Ausrüstung versorgen, die sie durch ihre Einsätze kennen und gewohnt sind.“

 

 „Die Luftwaffe befindet sich an einem Tiefpunkt“, sagte Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe.

 

Es bedarf „einer Modernisierung der Luftwaffe bei Großwaffen-Systemen sowie einer Weiterentwicklung bereits eingeführter Systeme, inklusive der dazu gehörigen Bewaffnung“, sagte er und appelierte an die anwesenden Parlamentarier, sich nach Jahrzehnten des Sparkurses für einen Finanzplan einzusetzen, der den Bedarf der Luftwaffe deckt und eine verlässliche nachhaltige Planung für die nächsten Jahre ermöglicht. Seine Rede schloss Generalleutnant Gerhartz mit einem Lob an die Menschen im „Team Luftwaffe“: „Die Luftwaffe ist geprägt von einem starken Team, von großartigen, engagierten Menschen, nur durch die unsere Luftwaffe überhaupt noch so gut funktionieren kann. Und dieses Team ist alle Anstrengung wert!“

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