Ohne die Fluggerätmechaniker wäre die moderne Luftfahrt kaum denkbar. Egal aus welchem Bereich man die Tätigkeit betrachtet, Sicherheit ist das A und O. Um den hohen Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden, wird ihnen eine hohe Verantwortung beigemessen. Einsatzorte sind Wartungs- und Überholungseinrichtungen von luftfahrttechnischen Unternehmen, Fluggerät- und Triebwerkshersteller und die Taktische Luftwaffengruppe „Richthofen“ in Wittmund.
Hier treffen wir Stabsunteroffizier FA Andrea Rieken. Andrea ist 21 Jahre alt. Ihre Berufsbezeichnung ist monströs: Fluggerätemechanikerfeldwebel Eurofighter, Fachrichtung Waffen. „Ja, das ist schon ein langer Titel. Aber nicht nur dieser ist spektakulär, mein Arbeitsplatz hat es auch in sich.“ Hier in der großen Wartungshalle kümmert sich Andrea um den Eurofighter. „Ich bin in der sogenannten Instandhaltungstechnik eingesetzt. Bei der Instandhaltungstechnik liegt der Fokus vor allem auf der Funktionstüchtigkeit von Fluggeräten, das heißt man führt verschiedenste Funktionstests durch, repariert fehlerhafte Bauteile und montiert diese wieder in das Flugzeug ein.“ Bei dem Eurofighter handelt es sich um ein Kampfsystem. Und dieses Kampfsystem ist mit Waffen bestückt. „Damit diese im Ernstfall auch funktionieren, muss ich sie warten und prüfen“, so Stabsunteroffizier FA Rieken.
„Die Praxis liegt mir mehr als das Theoretische“
Andrea wusste schon sehr früh, wo ihre beruflichen Interessen liegen. „Ich hatte schon immer einen Sinn für die Technik.“ Nach dem Erreichen des Realschulabschlusses absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum in Wittmund am Standort. „Für mich war klar, dass mich der Weg zur Bundeswehr führt. Und dieser ging direkt nach Hannover zum Einstellungstest.“ Den Test bestanden startete sie umgehend ihre Grundausbildung in Heide. Sie hatte Glück, denn nach der zweimonatigen Grundausbildung wurde sie wieder nach Wittmund kommandiert. „Die Kameradschaft, die ich hier erfahre, prägt mich sehr.“ Im April 2011 begann für Stabsunteroffizier FA Rieken der 6-monatige Feldwebellehrgang. Im Anschluss führte sie ihr Weg nach Bayern; genauer gesagt nach Oberpfaffenhofen zur AERO-Bildungsstätte. Im Rahmen der Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung begann sie nun die 21-monatige Ausbildung zur Fluggerätemechanikerin Fachrichtung Instandhaltung. „Vor der Industrie- und Handelskammer habe ich dann meine Prüfung abgelegt – mit Erfolg.“
„Die Luftwaffe hat mich sehr unterstützt“
„Bevor ich dann später meinen dreimonatigen Englischlehrgang beginnen konnte, war erst einmal der Basis-Unteroffizierlehrgang zu absolvieren. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.“ Am Ende verfügen die Fachunteroffiziere über die notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und die innere Bereitschaft, die aus dem Dienstgrad als militärischer Vorgesetzter zu erfüllen sind. „Ohne uns wäre die moderne Luftfahrt kaum denkbar, auch wenn unsere Tätigkeit von den Passagieren in der Regel nicht bemerkt wird. Trotz Termindruck steht die Sicherheit immer an erster Stelle und so zählen Sorgfalt, Verantwortung und Ruhe zu den Stärken in meinem Job!“
Autor: Jörg Dilthey/Luftwaffe
Foto: Cornelius Otto/Luftwaffe