In Erding werden noch bis Ende Januar die Olympioniken der deutschen Wintersportverbände für die XXII. Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi mit der offiziellen Bekleidungs-Kollektion ausgestattet. Bereits zum dritten Mal, nach Turin 2006 und Vancouver 2010, verlässt sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bei der Einkleidung der Olympiateilnehmer auf die Unterstützung des Erdinger Fliegerhorstes. Konkret heißt dies, dass rund 165 Athletinnen und Athleten sowie etwa 285 Trainer, Physiotherapeuten, Mediziner, Logistiker, Techniker und weitere Dienstleister für das Team ausgestattet werden müssen. Routiniert und professionell ging es bereits Anfang 2013 an die Planungen und vorbereitenden Arbeiten. Dazu musste in erster Linie die Mehrzweckhalle mit einigem Aufwand in eine repräsentative Bekleidungskammer umgewandelt werden, um die annähernd 50.000 Einzelteile einzulagern, zu inventarisieren und schließlich auszugeben. Angeliefert wurde die Ware in der zweiten Dezemberhälfte letzten Jahres. Neun Lastkraftwagen mit 250 Paletten Bekleidung und Schuhen sowie 85 laufende Meter Hängeware waren dafür nötig.
Das Rund-um-sorglos-Paket
Seit 7. Januar kümmern sich nun täglich an die 40 Soldaten und zivile Mitarbeiter des Luftwaffenstandortes, um die aus 69 Einzelteilen vom Travelbag auf Rollen angefangen über Winterschuhe, Präsentationsjacke und -hose, Mütze, Sonnenbrille, Pulli, T-Shirts und, und, und… bestehende Olympiakollektion in richtiger Größe und Form an den Mann respektive Frau zu bringen. Natürlich spart das engagierte Personal dabei nicht, den Athleten viel Glück und Erfolg zu wünschen.
Gegenseitiges Interesse
Ganz besonders gilt dies natürlich für die Kameradinnen und Kameraden der Sportfördergruppen der Bundeswehr. So wie unlängst Hauptfeldwebel Axel Teichmann, der die Gelegenheit nutzte um sich daneben noch über den Fliegerhorst und die Luftwaffe zu informieren. Der 34-jährige Sportsoldat aus Oberhof erklärte zwar, dass er mit Ausnahme eines 20 Meter weiten Fluges von einer Skisprungschanze wenig persönliche Erfahrung mit der Fliegerei habe, packte aber die Gelegenheit beim Schopfe um sich mit großem Interesse das Waffensystem Tornado erklären zu lassen. Weniger ungewöhnlich wird für die Sportsoldatinnen und -soldaten der Umgang mit dem Bekleidungshandbuch des DOSB sein. Ähnlich detailliert wie in der zentralen Dienstvorschrift der Bundeswehr für die Anzugsordnung wird darin genauestens ausgeführt, welche Bekleidung zu welcher Gelegenheit getragen werden muss.
Offizielle Präsentation
Enorm war dann auch der Andrang der elektronischen und Printmedien bei der Präsentation der Kollektion am 20. Januar zu der der Präsident des DOSB, Alfons Hörmann, und dessen Generalsekretär, Dr. Michael Vesper geladen hatte. Als Hausherr begrüßte der Kommandeur des Waffensystemunterstützungszentrum 1 und Standortältester Erding, Oberst Thomas Hambach, knapp 100 Medienvertreter zu dem Event. Mit den Worten: „Ohne die Unterstützung der Bundeswehr würde das alles nicht gehen, sie ist für uns ein Erfolgsgarant in vielfacher Weise“, sprach Hörmann bei der kurzen Pressekonferenz der Bundeswehr im Allgemeinen und dem Standort Erding im Besonderen seinen großen Dank aus.
Vom 8. bis 23. Februar gilt es dann die Daumen zu drücken. Schließlich soll der für die Siegerehrungen ausgegeben Anzug möglichst oft auf dem Siegertreppchen zu sehen sein. Das Abschneiden der Spitzensportler der Sportfördergruppen der Bundeswehr können Sie dann aktuell unter www.streitkraeftebasis.de/sotschi2014 verfolgen.
Autor: Helmut Hacker
Foto: Helmut Hacker/Luftwaffe