Husum feiert 60 Jahre Flugabwehrraketendienst

180 angetretene Soldatinnen und Soldaten, dazu Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Militär sowie zahlreiche Zuschauer feierten gemeinsam auf dem Husumer Marktplatz ein besonderes Ereignis. Anlass des großen Appells war das 60-jährige Jubiläum des Flugabwehrraketendienstes der Luftwaffe.

 

Die Truppenfahnen der FlaRak vor dem Waffensystem Patriot. (Quelle: Luftwaffe/FlaRakG 1)

 

Bei strahlend blauem Himmel waren die Soldatinnen und Soldaten der Flugabwehrraketengruppen (FlaRakGrp) 21, 24, 26 und 61 und die des Flugabwehrraketengeschwaders 1 (FlaRakG 1) in Husum angetreten. Die Stadt im hohen Norden Schleswig-Holsteins ist Heimat des einzig verbliebenen Flugabwehrraketengeschwaders der Luftwaffe. Unter den Ehrengästen des Tages war der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. In seinem Grußwort machte er deutlich, dass Husum für die Luftwaffe mehr als nur ein Großstandort sei. „Wir haben hier in Husum auch deshalb den idealen Ort für diesen Appell gefunden, da wir uns hier schon seit Jahrzehnten hoch willkommen fühlen. Husum ist Heimat“, sagte er.

Geburtsstunde der FlaRak

Es begann alles am 1. April 1959 als die Luftwaffe in Köln-Wahn das Flugabwehrraketenbataillon 21 als ersten Verband mit dem Waffensystem NIKE Ajax aufstellte. Inzwischen sind 60 ereignisreiche Jahre vergangen. So wurden weitere FlaRakBtl mit den Waffensystemen NIKE Ajax und HAWK in Dienst gestellt. Für die FlaRakBtl 21 – 26 folgte auf NIKE Ajax die NIKE Hercules. Ende der 80er-Jahre wurden zusätzlich drei FlaRakGrp mit dem Waffensystem Roland aufgestellt und zusammen mit den letzten verbliebenen HAWK-Einheiten außer Dienst gestellt. Neben den strukturbedingten Anpassungen folgte die Umrüstung der NIKE-Verbände auf das aktuell genutzte Flugabwehrsystem Patriot. Von den ehemals sechs Flugabwehrraketengeschwadern ist heute nur noch das FlaRakG 1 aktiv. Ihm unterstehen drei Flugabwehrraketengruppen mit dem kontinuierlich modernisierten Patriot-System sowie die Ausbildungskomponente der FlaRak.

„60 Jahre voller Elan, Stolz aber auch Entbehrungen“

Der Inspekteur der Luftwaffe würdigte in seiner Rede die Arbeit von Generationen von Wehrpflichtigen, Zeit- und Berufssoldaten sowie ziviler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Dienst in der FlaRak geleistet haben und leisten. So verwies er auf: „60 Jahre mit Ereignissen, Taten und mutigem Einstehen für unser Land. 60 Jahre, die persönliche Erinnerungen wachrufen: an Kreta, den Schichtdienst, die Ausbildung in El Paso, die Waffensysteme wie NIKE, HAWK und Roland, den fast dreijährigen Patriot-Einsatz in der Türkei sowie das dreifach kräftige „Missile Away“.“

 

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, hob in seiner Rede den Besuch des Bundespräsidenten bei der FlaRakGrp 21 hervor. (Quelle: Luftwaffe/FlaRakG 1)

 

Gedenken an Opfer und Blick voraus

Der Inspekteur der Luftwaffe vergaß nicht, an die Kameraden zu erinnern, die ihr Leben während der Ausübung ihres Dienstes verloren. „Der Absturz der Transall auf Kreta am 9. Februar 1975 bleibt einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der Luftwaffe.“Eingehend auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage sagte er: „Die Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung führt aktuell jedoch zu einer Rückbesinnung auf eine hohe Einsatzbereitschaft. Wir richten uns konsequent auf diese Aufgabe aus.“

 

Der Marktplatz in Husum mit dem Tine-Brunnen. (Quelle: Luftwaffe/FlaRakG 1)

 

„Die ständige Bereitschaft im Schichtdienst hat die Truppe zusammengeschweißt“

Mit diesen Worten wandte sich der ehemalige stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe und FlaRak-Offizier, General a.D. Hans-Werner Jarosch, an die angetretene Formation. General a.D. Jarosch war einer der prominenten Gastredner, zu denen auch der Kommandeur Bodengebundene Verbände der Luftwaffe, Brigadegeneral Michael Hogrebe, sowie der Bürgermeister der Stadt Husum, Uwe Schmitz, zählten.

 

Generalleutnant a.D. Jarosch hält als einer der ersten Offiziere der FlaRak die Laudatio. (Quelle: Luftwaffe/FlaRakG 1)

Bedeutung der FlaRak über die Luftwaffe hinaus

Die FlaRak hat nicht nur für die Luftwaffe einen sehr großen Stellenwert. Das wurde deutlich, als Generalleutnant Gerhartz rückblickend auf den Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei der Luftwaffe verwies. „Für diesen Besuch habe ich als Inspekteur die Flugabwehrraketengruppe 21 in Sanitz ausgewählt. Die Soldatinnen und Soldaten der FlaRak haben sich voller Elan und mit spürbarem Stolz dieser Aufgabe gestellt und einen nachhaltig positiven Eindruck unserer Leistungsfähigkeit, Professionalität und Vielfalt unserer Fähigkeiten vermittelt. Für unseren 1. Mann im Staat hat die FlaRak die Luftwaffe repräsentiert und das Team Luftwaffe überaus würdig vertreten!“, sagte er.

Generalleutnant Ingo Gerhartz verlässt gemeinsam mit Brigadegeneral Michael Hogrebe den Marktplatz in Husum. (Quelle: Luftwaffe/FlaRakG 1)

 

Autor: Marcel Muth und Heiko Precht

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