Luftwaffe rettet Klausdorf

Feuerfront und Rauchsäulen waren schon von weitem zu sehen. Kurz nach 20 Uhr am Donnerstagabend startete ein Transporthubschrauber CH-53 vom Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf im Rahmen der dringenden Amtshilfe, um die Brandbekämpfung der örtlichen Einsatzkräfte um Treuenbrietzen, südlich von Berlin zu unterstützen. Es bestand höchste Gefahr für Leib und Leben. Die Ortschaften Klausdorf, Tiefenbrunnen und Frohnsdorf waren bereits so stark durch die Brände bedroht, dass rund 500 Einwohner evakuiert werden mussten. In den Nachtstunden zwischen Mitternacht und vier Uhr war ausschließlich der CH-53 für den Löscheinsatz verfügbar.

 

Archivbild:Der Smokey fasst 5.000 Liter Wasser. (Quelle: Bundeswehr/Marc Tessensohn)

 

Bürgermeister Michael Knape ist erleichtert und dankt den Besatzungen: „Das Feuer war nicht einmal 100 Meter vom Ortsrand entfernt und breitete sich rasend schnell vom Boden in die Baumkronen aus. Ohne den Luftwaffenhubschrauber hätten wir Klausdorf nicht halten können. Die Piloten sind länger geflogen als sie durften, haben aber dadurch den Ort gerettet– Respekt und Hut ab!“.

 

Die Crew des CH-53-Hubschraubers hatte längst ihre rechtlich vorgeschriebene maximale Einsatzzeit erreicht. Trotzdem führten sie ihren Einsatz weiter fort. Das ist in absoluten Ausnahmefällen mit Genehmigung des Inspekteurs der Luftwaffe möglich. „Aufgrund der außergewöhnlichen Notsituation und der Gefahr für die Ortschaften habe ich eine Verlängerung der Flugzeit genehmigt“, sagt Generalleutnant Ingo Gerhartz.

 

Archivbild: Der CH-53 bei der Brandbekämpfung aus der Luft. (Quelle: Luftwaffe/Francis Hildemann)

 

Die erste Crew war in der Nacht rund sieben Stunden im Einsatz und flog 20 Löscheinsätze. Dabei kam der „Smokey“ zum Einsatz. Der Wasserbehälter fasst 5.000 Liter Wasser und wurde im nahe gelegenen Badesee bei Treuenbrietzen immer wieder aufgefüllt. Um diesen Einsatz so durchführen zu können, musste der Hubschrauber in der Nacht dreimal mit über 5.000 Liter Treibstoff auf dem Fliegerhorst in Holzdorf betankt werden.

 

Für die Crew und den Kommandanten des ersten Einsatzes, Major Kai F., sind solche Hilfseinsätze nicht nur selbstverständlich, sondern auch Ehrensache: „Hilfsbereitschaft ist eine Tugend des Soldaten, daher habe ich als Vorgesetzter keine Probleme, meine mir unterstellten Soldaten für solche Einsätze zu motivieren“.

 

Der CH-53 wird auf dem Fliegerhorst in Holzdorf aufgetankt. (Quelle: Luftwaffe/Christian Haseloff)

 

Raimund Engel, Waldschutzbeauftragter der Region, ist ebenso über den Einsatz der Luftwaffe erleichtert: „Ich kann gut nachvollziehen, dass die Einsatzleitung die Luftwaffe angefordert und um Unterstützung gebeten hat. Darüber bin ich sehr froh!“.

Gegen 7.30 Uhr heute Morgen startete die zweite Crew und führt die Löscharbeiten derzeit fort. Ein Ende des Einsatzes ist noch nicht abzusehen.

Die Gesamtkoordination der Unterstützungsleistungen aufgrund von Amtshilfeersuchen obliegt der Streitkräftebasis und wird durch das Kommando Territoriale Aufgaben Bundeswehr gesteuert.

 

Autor: Stephan Jeglinski

div#stuning-header .dfd-stuning-header-bg-container {background-image: url(http://www.idlw.de/wp-content/uploads/2018/08/TEASER_Waldbrandbekaempfung_Tessensohn_02.jpg);background-size: initial;background-position: top center;background-attachment: initial;background-repeat: initial;}#stuning-header div.page-title-inner {min-height: 650px;}
X
X