Am 17. November sind die letzten beiden Transportflugzeuge Transall C-160 aus dem Afghanistan-Einsatz zum Lufttransportgeschwader (LTG) 63 nach Hohn zurückgekehrt. Vor der Landung am frühen Nachmittag überflogen beide Maschinen in Formation den NATO-Flugplatz Hohn und grüßten so die wartenden Angehörigen des Geschwaders. Aus dem Cockpit der zuletzt gelandeten Transall entstieg als Kommandant ein ganz besonderer Pilot. Oberst Hartmut Zitzewitz, der seit August als Kommodore des Einsatzgeschwaders Mazar-e Sharif eingesetzt ist, hat es sich nicht nehmen lassen, die letzte Transall aus dem Afghanistan-Einsatz höchstpersönlich zum Heimatverband zurückzufliegen. Wenn er Mitte Januar seinen Einsatz in Afghanistan beendet , wird Oberst Zitzewitz wieder die gewohnte Tätigkeit als Kommodore des LTG 63 aufnehmen.
ISAF-Einsatz in Afghanistan zum Jahresende abgeschlossen
Seit Beginn des ISAF-Einsatzes vor rund 13 Jahren beteiligte sich die Luftwaffe ständig mit vier bis acht Transall C-160 aus den drei deutschen Geschwadern am Luftransport im Einsatzgebiet.. Anfangs waren die Maschinen in Termez in Usbekistan stationiert, ab August 2008 wurden die Transportflugzeuge dann nach Mazar-e Sharif in Afghanistan verlegt. Mit den Transportflugzeugen wurde der geschützte Lufttransport von Personal und Material durchgeführt und der Verwundetentransport innerhalb des Einsatzgebietes sichergestellt. Der ISAF-Einsatz in Afghanistan wird in diesem Jahr zum Abschluss kommen. Der strategische Lufttransport von und nach Afghanistan erfolgt seit dem 1. Oktober durch den direkten Anflug des Flugplatzes Mazar-e Sharif. Innerhalb Afghanistans wird der Lufttransport durch zentral bereitgestellte Transportflugzeuge multinationaler Partner abgewickelt. Die Rückverlegung der zuletzt vier zum Einsatzgeschwader gehörenden Transall erfolgte in zwei Schritten. Am 3. und 4. November wurden die ersten beiden Maschinen zum Lufttransportgeschwader 61 nach Penzing zurückgeflogen. Im zweiten Schritt wurden dann die beiden verbliebenen Flugzeuge zum Lufttransportgeschwader 63 nach Hohn überführt.
Begrüßung der Besatzungen durch amtierenden Kommodore LTG 63
Die Überführungen der beiden letzten Transall-Flugzeuge erfolgten mit Zwischenlandungen und Übernachtungen in Termez in Usbekistan und in Trapzon in der Türkei. Nach der Landung in Hohn wurden die beiden Luftfahrzeugbesatzungen von Oberstleutnant Thies Voigt, dem amtierenden Kommodore, begrüßt.
First in – Last out
Zum Begrüßungskomitee gehörte auch Gerit Pietryga. Seit drei Monaten befindet er sich im Ruhestand und war bis zum Ende seiner Dienstzeit als Flugsicherheitsoffizier im Lufttransportgeschwader 63 eingesetzt. Er war am 14. Januar 2002 der erste Kommandant einer Transall, die im Rahmen des ISAF-Einsatzes in Afghanistan landete. In Bagram, nördlich von Kabul, führte Pietryga einen Versorgungsflug für ISAF-Kräfte, die bereits vor Ort waren, durch. Damit haben sich in Hohn zwei Kommandanten getroffen, die dem Leitspruch der Transportfliegerei „First in – Last out“ alle Ehre gemacht haben. Für eine weitere Besonderheit bei der Rückkehr sorgte Stabsfeldwebel Alexander Peters aus der 1. Fliegenden Staffel des LTG 63. Als Bordtechniker war er sowohl mit Stabshauptmann Pietryga, dem erstem Kommandanten, und auch mit Oberst Zitzewitz, dem letztem Kommandanten, bei den ISAF-Missionen dabei.
Verbleibendes Personal vom LTG 63 im Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif
Auch wenn nun alle Transall C-160 mit ihren Besatzungen und dem Großteil des technischen und Unterstützungspersonals aus Afghanistan zurück sind, wird der ISAF-Einsatz erst zum Ende des Jahres beendet sein. Vom Lufttransportgeschwader 63 verbleiben noch 28 Soldaten als Nachkommando im Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif. Einer von ihnen ist Oberst Hartmut Zizewitz. Er wird nach Afghanistan zurückkehren und seinen Dienst als Kommodore des Einsatzgeschwaders Mazar-e Sharif aufnehmen.
Autor: Matthias Müller/Luftwaffe
Foto; Catrin Bonse, Bastian Koob, Dawid Schlordt/Luftwaffe