Vierfache Premiere im Luftraum über Estland

Zum ersten Mal tankten bei der einsatzgleichen Verpflichtung VAPB Eurofighter an einem A400M. Seit Anfang März für die Luftbetankung von deutschen Eurofightern zugelassen, traf ein A400M des Lufttransportgeschwaders 62 aus Wunstorf Anfang April mit drei der auf der Amäri Air Base stationierten Maschinen des Deutschen Einsatzkontingents Verstärktes Air Policing Baltikum (VAPB) im estnischen Luftraum zusammen. Für drei Luftfahrzeugführer des Kontingents war es die erste Gelegenheit überhaupt, um an einem A400M eine Luftbetankung durchzuführen.

Die Eurofighter des Deutschen Einsatzkontingents VAPB treffen im reservierten Luftraum zur Betankung ein. (Quelle: Luftwaffe/LTG 62)
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Pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt erreichte die Dreierformation Eurofighter das Transportflugzeug A400M am Himmel über Estland. Im ständigen Funkkontakt mit der Besatzung der A400M wird die Reihenfolge der Luftbetankung, priorisiert nach dem noch vorhandenen Kerosin im Tank der einzelnen Eurofighter, festgelegt.

Mit viel Fingerspitzengefühl wird der Tankstutzen des Eurofighter in den Fangkorb gelenkt. (Quelle: Luftwaffe/VAPB QRA)

 

Tankposition eingenommen

Während zwei der Kampfjets den Tanker flankieren, bringt der erste Luftfahrzeugführer sein Flugzeug in Position. Zur Luftbetankung bewegt sich die Formation mit etwa 500 Kilometer pro Stunde durch den Luftraum. Mit leicht erhöhter Geschwindigkeit bewegt sich der Eurofighter auf den ausgefahrenen, 25 Meter langen Betankungsschlauch zu. An dessen Ende befindet sich ein rund 50 Zentimeter großer trichterförmiger Korb. Konzentriert muss der Eurofighter -Pilot nun den an der rechten Rumpfseite ausgefahrenen Tankstutzen in den Korb manövrieren.

Nach der geglückten Verbindung von Stutzen und Tankschlauch, werden aus der A400M pro Minute 200 Kilogramm Treibstoff in die Tanks des Kampfjets gepresst. (Quelle: Luftwaffe/VAPB QRA)

 

Treibstoff läuft

Bei der erfolgreichen Verbindung des Tankstützens mit dem Tankschlauch geht ein leichter Ruck durch den Eurofighter. Nun erhöht der Luftfahrzeugführer nochmal sanft den Schub, um den Schlauch etwas zu stauchen. Die Entfernung zwischen Kampfjet und Transportflugzeug beträgt jetzt unter 20 Meter. „Bei dieser Entfernung wird einem die Größe des A400M erst richtig bewusst“, schildert Eurofighter -Pilot Major Sebastian Müller* seine Eindrücke nach der Landung. Mit großem Druck pressen die Kraftstoffpumpen das Kerosin in die Tanks des Eurofighters. Innerhalb von fünf Minuten nimmt er eine Tonne Sprit auf. Vollgetankt kann er bis zu sechs Tonnen Kraftstoff mit sich führen. Der ergänzte Treibstoff verlängert die Flugzeit der Jets, je nach geflogener Geschwindigkeit, um etwa 20 Minuten.

Mit ergänztem Treibstoffvorrat eskortieren die Eurofighter den Tanker zur Ämari Air Base. (Quelle: Luftwaffe/VAPB QRA)

 

Betankung abgeschlossen – Zurück zur Base

Der erfolgreiche Verlauf der Trainingsmission hat gezeigt, dass der A400M auch während der NATO Mission im Baltikum die Luftbetankungen von Eurofightern jederzeit sicherstellen kann. Anschließend wurde die Transportmaschine zum Fliegerhorst Ämari eskortiert. Zur Krönung des ereignisreichen Tages überflog die Viererformation die Start- und Landebahn. Während der A400M seinen Kurs Richtung Wunstorf hielt und langsam am Horizont verschwand, brachen die Eurofighter einzeln aus der Formation aus und landeten.

In dicht geschlossener Formation überfliegen die A400M und die Eurofighter die Start-und Landebahn. (Quelle: Luftwaffe/VAPB QRA)

 

Fazit: „wie am Schnürchen geklappt“

Major Müller, der wie die beiden anderen Kampfpiloten zum ersten Mal an der A400M zum Tanken andockte: „Auch, wenn ich schon viele Luftbetankungen gemacht habe, ist der erste Tankversuch an einem neuen Flugzeugmuster doch immer mit einer gewissen Anspannung verbunden. Viele Faktoren müssen beachtet werden, damit man direkt beim ersten Anlauf mit dem Tankstutzen den Fangkorb trifft. Und dann braucht es schon einige Erfahrung, um während des Tankvorgangs das Flugzeug in der richtigen Position zum Tanker zu halten. Heute hat bei uns Dreien, vor allem auch Dank der äußerst professionellen und routinierten Performance der A400M-Crew aus Wunstorf, alles wie am Schnürchen geklappt.“

*Name aus Sicherheitsgründen von der Redaktion geändert

 

Autor: Fabian Friedl

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