A400M – Fabrikneu in die Wüste New Mexicos

A400M – Fabrikneu in die Wüste New Mexicos

Am Horizont des Tularosa Basin türmen sich die ersten Gewitterwolken auf. Die Sonne steht senkrecht und hat die Luft über dem Wüstensand auf über 40 Grad Celsius aufgeheizt. Mittendrin: Ein grauer Riese, ein fabrikneuer A400M der Luftwaffe. Das Transportflugzeug besucht zum ersten Mal die Holloman Air Force Base im Bundesstaat New Mexico.

 

Sträucher, Berge und Gebäude – nahezu alles verschwindet in der flimmernden Hitze. Lediglich ein kleiner, dunkelgrauer Punkt am Himmel lenkt von den extremen Bedingungen am Boden ab. Erste Konturen werden sichtbar. Kurz darauf zeichnet sich die vollständige Silhouette des nagelneuen A400M ab. Spezialisten des Luftumschlagzuges des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe warten gemeinsam mit ihren Kollegen der Material Maintenance Group der US Air Force auf die erste Landung eines A400M in der Wüste New Mexicos. Wenige Minuten später setzt der graue Riese auf einer der drei Runways auf und biegt kurzerhand auf die nächstgelegene Rollbahn ab.

© Luftwaffe/Astrid Burger-Weber
Der Laderaum wirkt fast riesig im Vergleich zu dem der Transall.

Mehr Fracht über größere Strecken

Routiniert wird er von den US-Kollegen auf seine Parkposition eingewiesen. Die Klappen am Heck öffnen sich und geben einen ersten Blick auf den riesigen Frachtraum frei. „Der ist schon deutlich größer als der Laderaum der Transall“, staunt ein Soldat des Luftumschlagzuges. Im Vergleich zur Transall C-160 hat der Airbus die doppelte Reichweite und kann die dreifache Ladung transportieren. Trotzdem ist er um die 200 Stundenkilometer schneller als die Transall.

© Luftwaffe/Astrid Burger-Weber
Der 54+04 in der Frontalansicht.

Der A400M wird in Windeseile entladen

Nach dem die Sicherheit am Boden hergestellt ist, nähern sich die Soldaten der Material Maintenance Group mit ihren Entladefahrzeugen. Alles passt auf den Zentimeter genau, die Laderampe und das Deck des Entladefahrzeugs befinden sich exakt auf gleicher Höhe. Dann geht alles ganz schnell: Hand in Hand arbeiten die Soldaten der US Air Force, des deutschen Luftumschlagzugs und die Lademeister des A400M. In Windeseile ist der A400M entladen. „That was quick“, kommentiert ein US-Soldat nachdem die letzte Palette den Frachtraum des nagelneuen Transportfliegers verlassen hat.

© Luftwaffe/Astrid Burger-Weber
Der A400M mit der Kennung 54+04 auf der Abstellfläche der Material Maintenance Group.

Sicheres Abheben durch hohe Triebwerksleistung

Die Stippvisite des Transportflugzeugs auf der Holloman Air Force Base ist schnell vorbei. Bereits kurze Zeit nach dem Entladen rollt der Airbus wieder auf die Startbahn, über der sich die Temperaturen in der Mittagszeit mittlerweile zur Gluthitze entwickelt haben. Weder die dünne Luft, der auf 1.300 Metern Höhe liegenden Holloman Air Force Base, noch die extremen Temperaturen beeinträchtigen die vier jeweils 11.000 PS starken Turboprop-Triebwerke des A400M. „Der Transall kann im Hochsommer hier schon einmal die Puste ausgehen“, kommentiert einer der Soldaten den Startvorgang. Nach wenigen hundert Metern hebt der fabrikneue Transporter in den blauen Himmel über der Wüste New Mexicos ab.

© Luftwaffe/Astrid Burger-Weber
Der funkelnagelneue A400M hebt sich vor dem azurblauen Himmel deutlich ab.

Der „Neue“ transportierte Material für die Tornados

Das Luftfahrzeug mit dem taktischen Kennzeichen 54+04 ist erst vor vier Wochen zum Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf bei Hannover überführt worden. An Bord befand sich Material für die auf der Holloman Air Force Base stationierten Tornados. Noch bis Herbst nächsten Jahres werden diese Kampfflugzeuge zur Ausbildung junger Tornadobesatzungen in den USA bleiben. Danach wird der Ausbildungsbetrieb endgültig durch das Taktische Luftwaffengeschwader 51″Immelmann“ in Jagel übernommen.

 

Autor: Thorsten Weber/Luftwaffe

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