ACE 2019 – I was here!

Über 200 Soldaten haben am Kommando Arctic Challenge Exercise 2019 teilgenommen. Neben 20 Eurofighter-Piloten gab es auch viele fleißige Hände im Hintergrund. Ohne sie hätte die große Übung nicht funktioniert.

Der 31-jährige Hauptfeldwebel Stephan Kaminski ist als Rechnungsführer bei ACE eingesetzt. Im Neuburger Geschwader arbeitet er in einem „ReFü-Pool“, bei dem mehrere Sachbearbeiter für das gesamte Geschwader tätig sind. Hier auf Arctic Challenge (ACE) in Norwegen ist er Einzelkämpfer. Sein Tag ist von Routinearbeiten geprägt. Er muss täglich die Verpflegungsgelder abrechnen. Die Arbeit dahinter bemerkt der einzelne Soldat meist gar nicht.

Formal zahlt jeder Soldat für seine Verpflegung und bekommt den gleichen Wertansatz als Aufwandsvergütung ausgezahlt. Also faktisch ein Nullsummenspiel. Interessant wird die Sache, wenn einzelne Soldaten nicht an der Verpflegung teilnehmen können. Dann beginnt das Buchen von rechts nach links und umgekehrt, damit letztlich niemand benachteiligt wird. Eine wahre Sisyphusarbeit. Kaminski hat sich freiwillig für dieses Kommando gemeldet. Er hat schon mehrere Kommandos hinter sich gebracht. Gerne sammelt er Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Nationen und beim Kennenlernen neuer Länder. Hier in Norwegen kam er voll auf seine Kosten. Und die Natur Norwegens hat ihn sichtlich beeindruckt.

 

Hauptfeldwebel Stephan Kaminski ist seit acht Jahren bei der Bundeswehr. Beim TaktLwG 74 ist er als Rechnungsführer eingesetzt. (Quelle: Luftwaffe/Lena Djokic)

Verlegekiste packen und auf geht’s!

„Ich bin als Physiotherapeutin bei ACE eingesetzt, und dies ist mittlerweile mein viertes Kommando“, erzählt Hauptfeldwebel Elke Herzog. Sie ist Teil des Fliegerarztteams aus Neuburg. „Von daher wusste ich, was auf mich zukommt und dies hat sich so bestätigt. Das heißt für mich Verlegekiste packen und schon geht`s los“, so die erfahrene Soldatin. „Für mich bedeutet Kommando eine andere zeitliche Taktung. Hier bin ich für alle da, nicht ausschließlich für die Piloten. Hier habe ich viele akute Fälle zu behandeln. Das sind nicht nur Verspannungen bei den Piloten, sondern auch kleinere Blessuren. Ich fühle mich als kleines Zahnrad in einem großen Getriebe“, so Herzog.

Auch über einen Physiotherapeuten verfügt das Kommando: Hauptfeldwebel Elke Herzog. (Quelle: Luftwaffe/Lena Djokic)

Der Mann, der das Material steuert

„Mein Name ist Feldwebel Kevin Jondral,“ stellt sich der junge Soldat vor. „Ich bin 28 Jahre alt und dies ist mein erstes Kommando. Hier bei ACE bin ich in der Materialsteuerung eingesetzt. Ich bin also für die Ersatzteilversorgung zuständig, aber auch für die Rückgabe von gebrauchtem bzw. beschädigtem Material“, so Jondral weiter. Dazu steht er im engen Kontakt mit allen Fachgruppen vor Ort und in der Heimat mit den bundeswehreigenen Materialdepots und mit verschiedenen Herstellern. Er selbst ist von der Kommunikation innerhalb der Fachgruppen des Kommandos fasziniert.

„Der Auftrag steht im Mittelpunkt! Es gibt keine Ablenkung auf Nebenkriegsschauplätzen. Ich bin fachlich noch nicht vollständig ausgebildet. Aber hier werde ich als vollwertiges Mitglied akzeptiert. Die Arbeit macht Spaß und ich lerne jeden Tag dazu. Aufgrund der Mitternachts-sonne konnte ich anfangs nicht gut schlafen. Mittlerweile habe ich mich jedoch daran gewöhnt“, erzählt Feldwebel Jondral. „Da es mein erstes Kommando ist, wusste ich nicht, was auf mich zu kommt. Aber hier wurde ich von allen unterstützt. Ich bin froh, dass ich dabei sein durfte“.

 

Feldwebel Kevin Jondral war das erste Mal im Kommando. Trotz fehlender Fachausbildung hat er sehr viel für seine künftige Tätigkeit als Materialsteuerer dazugelernt. (Quelle: Luftwaffe/Lena Djokic)

 

 

„Im Bereich Luftfahrzeugavionik bin ich als Hochfrequenztechniker eingesetzt. Mein Name ist Felix Kircher. Ich bin Oberfeldwebel. Es ist mein erstes Kommando. Aufgrund der engen zeitlichen Taktung, bei der hier gearbeitet wird, habe ich unheimlich viel dazu gelernt. Zuständig war ich für planbare Instandsetzung aber auch Störbehebungen von elektronischen Baugruppen. Hier geht es sehr diszipliniert zu. Einzig der Auftrag steht im Mittelpunkt“, erzählt der 24-jährige Techniker. Das bedeutet aber auch sehr viele Überstunden und am Wochenende sind die Soldaten in der Technik ständig gefordert gewesen.

Die Motivation sei über das gesamte Kommando extrem hoch gewesen. „Es hat mich tatsächlich stolz gemacht, Teil des Ganzen zu sein. Das Arbeiten ist nicht zu vergleichen mit der Arbeit zu Hause im Stammverband. Ich glaube, dass ACE mir sehr viel Handlungssicherheit gebracht hat. Da für 2019 kein weiteres Kommando geplant ist, habe ich mich natürlich freiwillig gemeldet. Leider habe ich von Land und Leuten aufgrund der Arbeitszeitbelastung nicht viel mitbekommen. Dennoch wäre ich bei einer Wiederholung gerne wieder dabei“, meint Kircher.

 

Die Technik hatte häufig bis spät abends und am Wochenende zu tun. Diese hohen Anforderungen hat der junge Oberfeldwebel Felix Kircher in seinem ersten Kommando erfolgreich gemeistert. (Quelle: Luftwaffe/Lena Djokic)

 

Auch der Lechfelder Ronnie Gambert gehört zum ACE-Team. In der Heimat ist der 40-jährige Hauptfeldwebel von der Flugplatzstaffel eigentlich bei Cross Servicing als Tornado-Wart eingesetzt. Hier in Bodø ist er jedoch als Schlepperfahrer dabei und der Crash-Crew zugeordnet. Die Crash-Bereitschaft wurde aber während ACE nicht aktiviert, da es zu keinem Notfall kam. „Es ist mein 16. Kommando“, sagt Hauptfeldwebel Gambert, „da ich ja kein Neuburger bin, habe ich hier die 74er aus Neuburg erst richtig kennengelernt. Eine wirklich gute Erfahrung“, so der Mann von Lechfeld.

Hauptfeldwebel Ronnie Gambert hat sich vom ersten Tag an hervorragend in das Team integriert. Er erfüllte zuverlässig alle Aufgaben als Schlepperfahrer. (Quelle: Luftwaffe/Lena Djokic)

 

 

Autor: Harald Graf

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