Ausbildung mit scharfen Waffen in der Wüste New Mexicos

Es funkelt und glitzert. Selbst die Milchstraße hebt sich deutlich vom pechschwarzen Wüsten-Hintergrund ab. Plötzlich leuchten mehrere Scheinwerfer auf. Vier Kampfflugzeuge und Anhänger mit Sprengbomben werden angestrahlt. Für den Fighter Weapons Instructor Course werfen deutsche Kampfpiloten scharfe Bomben über der amerikanischen Wüste ab.

 

Der Sternenhimmel über der Wüste New Mexicos zeigt an diesem frischen Morgen wieder alles, was er zu bieten hat. Fernab von Großstädten ist es so dunkel, dass sich sogar die Milchstraße deutlich vom pechschwarzen Hintergrund abhebt. Mit dem Aufleuchten mehrerer greller Scheinwerfer ist die Idylle schlagartig vorbei. Vier Kampfflugzeuge des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe stehen im gleißenden Licht. Daneben vier Anhänger mit jeweils fünf Sprengbomben vom Typ MK-82 auf dem sogenannten Live Load Pad, einer weiten Betonfläche, die extra für die Beladung von scharfer Bewaffnung vorgesehen ist.

 

Knapp 90 Kilogramm Explosivstoff pro Bombe
Bevor es losgeht, belehrt der für die Sicherheit verantwortliche Offizier die Wartungsteams und das Munitionsfachpersonal. Eindringlich weist er alle auf die besonderen Gefahren hin. Die Arbeit mit der geballten Energie von rund 1,8 Tonnen des Explosivstoffs Tritonal, einem Gemisch aus TNT und Aluminium, erlaubt keine Fehler. Spätestens beim Wort „Massendetonation“ ist jedem bewusst, dass ganz besondere Vorsicht geboten ist.

 

Jeder Handgriff muss sitzen
Nacheinander besetzen die Spezialisten ihre Stationen. Mittlerweile ist der schwarze Nachthimmel verschwunden, verdrängt vom tiefen Blau der Morgendämmerung. Mit einem Bombenhebewagen wird die explosive Fracht behutsam aufgenommen und präzise unter den Rumpf der wartenden Tornados in Position gebracht. Mit wenigen Handgriffen sitzt die Bombe im jeweiligen Lastenschloss. Alles läuft routiniert und nach Checkliste ab. Trotzdem ist sich jeder seiner Verantwortung bewusst und arbeitet an diesem eiskalten Freitagmorgen noch sorgfältiger als sonst.

 

„Vorsicht Luftfahrzeug aufmunitioniert“
Die MK-82 sind rasch angebaut. Lediglich die beiden Bordkanonen werden noch beladen. Nach etwas über einer Stunde sind die Kampfflugzeuge vollständig aufgerüstet. „Vorsicht Luftfahrzeug aufmunitioniert“ warnen orangerote Schilder, die jetzt vor jedem Tornado stehen. Die Morgensonne blinzelt mittlerweile über die nahegelegene Bergkette und kündigt einen der unzähligen Sonnentage in der Wüste New Mexicos an. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: Alle vier Tornados sind einsatzbereit. Sie warten auf die Flugschüler des Fighter Weapons Instructor Course, die noch im Briefing für den heutigen Einsatz sind. Auch sie haben sich intensiv auf den heutigen Trainingsflug vorbereiten müssen. Dann ist es soweit, die ersten Tornadobesatzungen erscheinen und übernehmen ihre Luftfahrzeuge. Kurze Zeit später heben sie bei inzwischen angenehmen Frühlingstemperaturen in den wolkenlosen Himmel ab. Auf der nahegelegenen Range müssen sie ihr Können beweisen.

 

Autor: Thorsten Weber/Luftwaffe
Foto: Thorsten Weber/Luftwaffe

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