Bei leichtem Sprühregen startet der A400M vom Albrecht-Dürer-Flughafen in Nürnberg zur Airbase Bodø, Norwegen. Vor dem Kontingent liegt ein rund dreiwöchiges Kommando. Arctic Challenge Exercise 2019 hat begonnen.

Bereits fünf Stunden vorher trat das Hauptkontingent in Neuburgs Wilhelm-Frankl-Kaserne an. Nach Vollzähligkeitsappell und Gepäckabgabe wurden die Lunchpakete empfangen. Mit drei Bussen ging es im morgendlichen Berufsverkehr nach Nürnberg. Am Nürnberger Flughafen musste das Kontingent auf die beiden A400M warten.
Genuss über den Wolken
Um 12 Uhr rollte der A400M mit 61 Passagieren und 2,9 Tonnen Gepäck in seine Startposition. Die Sitzgelegenheiten im A400M erinnern sehr an einen Hängesessel eines bekannten schwedischen Möbelherstellers. Quer zur Fahrt-/Flugrichtung sitzend, startete das moderne Transportflugzeug mit imposantem Schub. Der Schub und die Steigleistung machten den Start in diesen Hängesesseln zu einem wahren Erlebnis. Nach Erreichen der Reisehöhe von 33.000 Fuß öffneten sich die Gurte und erste Fotos aus den wenigen Fensterluken konnten gemacht werden.

Eine Partie Mau-Mau geht immer
Einige Soldaten nutzten den fast dreistündigen Flug bei einer zügigen Reisegeschwindigkeit von 0,688 Mach und setzten sich zwischen die Gepäckpalletten. Der Zwischenraum diente als Ruheplatz oder auch zum Kartenspielen. Andere Passagiere in Uniform ließen sich von der sehr freundlichen Crew im Cockpit eine Einweisung geben.

Über Norddeutschland verdichtete sich die Wolkendecke. Doch als der A400M zum Landeanflug auf Bodø ansetzte, brach die Wolkendecke auf und bot einen grandiosen Blick. Nach Osten ins Landesinnere sah man schneebedeckte Berge, imposante Gletscher und riesige Fjorde. Nach Westen auf das Nordmeer hinaus erstreckte sich der Blick auf hunderte vorgelagerte Inseln und eine beeindruckende Scherenküste.

Unvergessliche Momente
Das „Fasten-Seat Belt-Signal“ verwehrte den Passagieren die unvergleichliche Aussicht. Allein die mitgereiste Fotografin durfte im Cockpit den Landeanflug auf Bodø miterleben.

Nach der Landung rollte der A400M an den geparkten Eurofightern vorbei, die bereits mittags in Bodø eingetroffen waren. Drei Stunden mit Gehörschutz waren nun vorbei. Als sich die Ladeluke öffnete, strömte überraschend warme Meeresluft in den Laderaum und viele Soldaten erinnerten sich an frühere Kommandos. Hauptfeldwebel Bastian P. von der WtgWaStff meinte begeistert: „Bodø wird mein neues Deci!“ Wir hatten den wahrscheinlich wärmsten Tag des Jahres 2019 erwischt, meinten die Norweger später.

ACE kann beginnen!
Strahlend blauer Himmel bei warmen 20 Grad Celsius erwartete das Kontingent. Nach den obligatorischen Hinweisen für den Aufenthalt wurden die verschiedenen Unterkünfte in Bodø bezogen. Den Abend nutzten viele Soldaten, um noch einen Spaziergang am Hafen zu machen und die Sonne zu genießen. Dunkel wird es in diesem Kommando dank der Mitternachtssonne nicht mehr werden!

Autor: Harald Graf