Deutschland sichert Luftraum über den baltischen Staaten

Am 25. August 2014 haben rund 160 Soldaten der Bundeswehr den NATO-Flugplatz Ämari in Estland erreicht. Zusammen mit Portugal, Kanada und den Niederlanden wird Deutschland in den nächsten vier Monaten den Luftraum über den baltischen Staaten schützen. Deutschland reagiert damit auf die angespannte Situation in der Ukraine.

 

Um 05.30 Uhr muss Jürgen Eise sein Gepäck abgeben. Stolze 40 kg zeigt die Waage am Check-In-Schalter an. Für die nächsten vier Monate wird der Oberstabsfeldwebel Pressekonferenzen organisieren, Artikel schreiben und Journalisten bei deren Recherche unterstützen. „Tetris für Fortgeschrittene. Ich staune immer wieder, wie ich meine Klamotten verpackt bekomme.“, lacht Eise und hebt die schwere Tasche von der Waage. Laptop, Zahnbürste, Stiefel und Uniformen, aber auch Jeans und Winterjacke wollen verpackt sein. Gemeinsam mit 30 weiteren Soldaten besteigt er auf dem Flugplatz Penzing das Transportflugzeug Transall. Ihr Ziel ist der Flugplatz Ämari in Estland. An Bord teilen sich die Soldaten den Laderaum mit Paletten und großen Kisten. Wie geplant setzt die Transall um 13.30 Uhr auf dem Flugplatz in Ämari auf. Als sich die Laderampe des Flugzeuges öffnet, werden die deutschen Soldaten von einigen Kameraden begrüßt. Bereits vor ein paar Tagen sind diese als Vorauskommando in Ämari angekommen. Gemeinsam kann nun die Ankunft von vier Kampfflugzeugen vorbereitet werden. Deutschland hat der NATO sechs Kampflugzeuge vom Typ Eurofighter zur Unterstützung angeboten. Vier davon werden in Ämari stationiert, zwei weitere werden in einer 96-Stundenbereitschaft in Deutschland vorgehalten.

 

Da die baltischen Staaten ihren Luftraum nicht selber schützen können, übernehmen das NATO-Partner für sie. Diese als Air Policing Baltikum bekannte Kooperation besteht bereits seit dem Jahr 2004. Deutschland beteiligt sich zum sechsten Mal daran. Für Jürgen Eise beginnt nun die Arbeit. „Am 01.09. werden wir eine kleine Zeremonie haben. Deutschland leistet dann erneut einen sichtbaren NATO-Beitrag über den baltischen Staaten. Wir erwarten nicht nur aus der Region viele Journalisten und die wollen alle wahrgenommen werden.“, erzählt Eise, hängt sich seine Reisetasche über die Schulter und verschwindet Richtung Unterkunft.

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