Hauptdarsteller: Ein Learjet übt mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73

Hauptdarsteller: Ein Learjet übt mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73

Wer für den Ernstfall bereit sein will, muss realistisch üben. Dafür trainiert das Taktische Luftwaffengeschwader 73 in Laage regelmäßig sogenannte „Red Air“ und „Blue Air“-Operationen. Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung GmbH unterstützt die Ausbildung mit ihren Luftfahrzeugen, die feindliche Flugzeuge darstellen.

Michael Brand und Matthias Birwe durften beim Einsatztraining mit dabei sein. (Quelle: Luftwaffe/Matthias Birwe)

Nach den letzten Sicherheitsanweisungen wurden die Triebwerke gestartet. Pünktlich um 08:30 Uhr hob der Learjet vom Flugplatz Hohn-Rendsburg ab. Von dort aus ging es etwa 20 Minuten lang Richtung Osten in den geplanten Luftraum. Die Mission: Der kleine Businessjet sollte einen Bomber simulieren und drei festgelegte Ziele am Boden bekämpfen. Vier Eurofighter des TaktLwG 73 unterstützten den Bomber im Rahmen der sogenannten „Red Air“-Operation. Sie simulierten die feindlichen Angreifer. Vier weitere Eurofighter gehörten zu „Blue Air“. Sie sollten den Angriff verhindern.Im Rahmen der Ausbildung stand für die Eurofighter-Piloten dieses Mal ein Einsatztraining mit den Learjets der Gesellschaft für Flugzieldarstellung GmbH (GFD) auf dem Programm. Nach der fliegerischen Grundausbildung der deutschen Piloten in den USA werden die Eurofighter-Piloten in Laage weitergeschult und durchlaufen die Ausbildungsabschnitte für das Waffensystem. Dazu gehören neben der rein fliegerischen Ausbildung auch die erweiterte Waffenausbildung und taktische Schulungen in Theorie und Praxis. Das Taktische Luftwaffengeschwader 73 in Laage ist für die Ausbildung aller Eurofighter-Piloten der Bundeswehr zuständig.

 

Alles genau abgestimmt

Der Trainingseinsatz war auf etwa eine Stunde festgelegt und fand in ungefähr 5.000 Metern Flughöhe statt. Alle Flugparameter wie Startzeit, Flugdauer und Lufträume waren vorher im Detail abgestimmt. Zusätzlich wurde die Wettervorhersage abgeglichen. Eine Stunde vor dem geplanten Start liefen in den Flugdiensträumen der GFD die Vorbereitungen für den Flug auf Hochtouren. Alle Informationen über den Verlauf wurden mit dem Einsatzverband noch einmal ausgetauscht: Wie ist das Wetter? Sind die Flugzeuge startklar? Haben alle Beteiligten die aktuellsten Missionsdaten? Danach machten sich die Besatzungen auf dem Weg zum Flugzeug.

 

Das Training ist sehr realistisch und effektiv für die Kampfpiloten der Bundeswehr. Inzwischen ist es ein unverzichtbarer Teil des täglichen Flugdienstes geworden. Als Ausbildungsverband ist das TaktLwG 73 glücklich, über solche Trainingsmöglichkeiten zu verfügen. Außerdem ist diese Art des Trainings eine kostengünstige Alternative, weil die Luftwaffe keine eigenen Flugzeuge für die Flugzieldarstellung bereithalten muss.

Ein Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung stellte einen Bomber dar. (Quelle: Luftwaffe/Toni Dahmen)

Was ist die GFD?

Auf dem Fliegerhorst Hohn bei Rendsburg sitzt neben dem Lufttransportgeschwader 63 auch die GFD. Sie fliegt mit elf Learjets im Auftrag der Luftwaffe. Die GFD ist ein Unternehmen, das neben vielen anderen Übungsaufgaben auch die Flugzieldarstellung für die Bundeswehr übernimmt. Die Maschinen der GFD besitzen „Hardpoints“ zum Anbau externer Lasten und anderen Modifizierungen unter den Tragflächen. So kann zum Beispiel ein Schleppziel an einem Seil zwischen drei und sechseinhalb Kilometer hinter dem Learjet im Flug hergezogen werden. Beim sogenannten Live-EloKa-Training (Live- Elektronisches-Kampfführungs -Training) tragen die Flugzeuge Stör- und Täuschsender unter den Tragflächen. Damit können Radarsysteme der Flugabwehr am Boden gestört werden.

 

Autor: Matthias Birwe, Michael Brand, Tom Ziegler/Luftwaffe

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