Der Inspekteur der Luftwaffe eröffnete die Militärgeschichtliche Ausstellung des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74.
Gemeinsam mit dem Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 (TaktLwG 74), Oberst Thomas Früh, eröffnete der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, die Militärgeschichtliche Ausstellung in Neuburg.
Sind im Normalfall solche Ausstellungen in einem extra dafür hergerichteten Raum untergebracht, punktet Neuburg mit einer liebevoll eingerichteten Halle. „Dadurch haben wir Platz für große Exponate gewonnen“, so Hauptmann der Reserve Ulrich Mocka, der die Gesamtleitung für den Aufbau der Ausstellung hatte. Unterstützt wurde er dabei durch Oberstabsfeldwebel Christian Schmailzl und Hauptfeldwebel Stephan Kingl. Die Grundlage für die Sammlung hatten in den Jahren zuvor Hauptmann Andreas Bauer sowie Oberstabsfeldwebel a.d. Wohlmuth gelegt. Zu sehen sind neben den Großexponaten wie der Phantom F4, dem Starfighter, auch Schautafeln, die das Gezeigte historisch einordnen.
Der Kommodore freute sich über die Eröffnung der Ausstellung durch den Inspekteur und stellte fest: „Wir präsentieren damit einen Teil der Neuburger Geschichte und der persönlichen Geschichte vieler Menschen, die hier im Geschwader dienen bzw. gedient haben.“
Durch seine Teilnahme machte Generalleutnant Müllner deutlich, dass Traditionspflege und historische Bildung Aufgaben der militärischen Führer seien, aber auch, dass gerade der regionale Bezug wichtig sei.
Auseinandersetzung mit Geschichte
„Was hier geschaffen wurde, ist immens wichtig, da das Wissen um die eigene Geschichte im Rahmen der historischen Bildung als eines der Hauptgestaltungsfelder der Konzeption der Inneren Führung ganz wesentlich zur soldatischen Erziehung gehört. Die Pflege unserer Tradition hilft uns bei der Bestimmung unseres Berufs- und Selbstverständnisses“, so der Inspekteur der Luftwaffe und weiter: „Traditionspflege in der Bundeswehr ist aber nicht nur ein wichtiges sondern auch ein brisantes Thema. Dies zeigt die Aberkennung des Traditionsnamens ‚Mölders‘ im Jahr 2005, der aber zugleich fester Bestandteil der Geschwadergeschichte und der Biographie zahlreicher Soldatinnen und Soldaten ist. Auch dieser Teil der Neuburger Verbandsgeschichte hat einen angemessenen historischen Platz in der neuen Ausstellung gefunden und bietet damit auch heute gute Chancen zur kritischen Auseinandersetzung.“
Zurück in die Zukunft
Generalleutnant Müllner ist selbst Teil der Geschwadergeschichte. In Ingolstadt aufgewachsen, erlebte er seine Zeit als junger Jagdflugzeugführer, als Staffelkapitän und dann als Kommodore im Neuburger Geschwader. „Es ist schon eigenartig, vor meinem eigenen Bild aus meiner Zeit als Kommodore zu stehen. Aber mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen.“
200 Gäste, darunter der Oberbürgermeister der Stadt Neuburg, Bernhard Gmehling, kamen zur Eröffnung der Sammlung. Zeitgleich war auch der Neujahrsempfang in Neuburg, was auch einen Blick in die Zukunft ermöglichte. Denn diese wird genauso spannend wie die bewegte Vergangenheit des Geschwaders.