Wie können Material oder Hilfsgüter direkt und ohne Zeitverzögerung an schwer zugängliche Orte gebracht werden? Die Lösung: Sie werden direkt über dem Ziel aus einem Flugzeug heraus abgeworfen. Dieses Verfahren wurde mit dem A400M durch den Truppenversuch des Lufttransportgeschwaders 62 erfolgreich erprobt.
Strahlender Sonnenschein und beste Bedingungen am Himmel über dem Absetzplatz in Altenstadt, in Bayern. In circa 300 Metern Höhe nähert sich ein A400M des Lufttransportgeschwaders (LTG) 62 mit geöffneter Laderampe. Bei 240 km/h werden aus dem Laderaum Paletten abgeworfen, die am Fallschirm hängend, punktgenau im vorher festgelegten Ziel landen. Ein voller Erfolg.
Damit alles genauso gelingt, ist eine intensive Vorbereitung notwendig. Während des Absetzvorgangs ist eine gute Kommunikation innerhalb der Besatzung, also zwischen den Technischen Ladungsmeistern und Piloten, erforderlich. Zusätzlich wird ständiger Funkkontakt mit einem Combat Control Team (CCT) im Zielgebiet gehalten, damit die Piloten alle notwendigen Daten wie z.B. Windgeschwindigkeiten bekommen.
Beim Absetzvorgang wird die Last über dem berechneten Absetzpunkt von den Technischen Ladungsmeistern entriegelt. Aufgrund der Flugzeugneigung während des Fluges verlässt die Last per Schwerkraft über Rollen den Laderaum des A400M. Dabei wird der Lastenschirm über eine Verbindungsleine, die im Laderaum befestigt ist, ausgelöst und schwebt zu Boden.
Verwendet wird hierbei das Container Delivery System (CDS). Es ist das derzeit gängigste Verfahren für das Absetzen von Lasten aus der Luft. Es ist ein „Low Cost“ Verfahren. Hierbei wird mit relativ einfachen Mitteln wie u.a. Sperrholzplatten ein Container aufgebaut. An dem Container wird ein Lastenschirm befestigt, der bis zu einer Tonne Material beinhalten kann. Ein A400M kann bis zu 24 solcher CDS-Lasten auf einmal absetzen.
Viele Bereiche waren am Gelingen dieser Erprobung beteiligt. Der Truppenversuch des LTG 62 wurde hierbei durch die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 61 und den Ausbildungsstützpunkt Altenstadt unterstützt. Die WTD 61 hat hierbei die eingesetzten CDS-Lasten entwickelt und zur Verfügung gestellt. Der Stützpunkt Altenstadt stellte neben dem dortigen Absetzplatz auch das CCT zur Verfügung und baute die Lasten nach der Landung wieder auf. Eine mehr als gelungene Teamleistung.
Autor: Martin Buschhorn