Die Entwicklung des Einsatzes und die Gegebenheiten vor Ort standen im Mittelpunkt des Besuches des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner. Die südostanatolische Großstadt Kahramanmaras beheimatet seit nunmehr 13 Monaten das Deutsche Einsatzkontingent „Active Fence Turkey“.
„Über die Entwicklung der Infrastruktur und über die gute Stimmung vor Ort bin ich besonders erfreut. Bei der kurzfristigen Umsetzung der NATO-Entscheidung Ende 2012 war naturgemäß noch Einiges hier vor Ort zu tun,“ so der ranghöchste Luftwaffensoldat, „aber man sieht das Engagement der vielen Soldaten hier an vielen Projekten.“ So sind inzwischen Unterkunfts- und Sanitärcontainer, wichtige Betreuungseinrichtungen, aber natürlich auch die Gefechtsstände erweitert und funktioneller aus- oder neu aufgebaut worden.
Deutsch-türkische Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit der beiden NATO-Nationen gestaltete sich über die vergangenen Monate immer effektiver. Bei der Lösung von größeren und kleineren Problemen ist man dabei auch auf eine schnelle und teils auch sehr detaillierte Verständigung angewiesen. Hierzu hat die Bundeswehr zurzeit beispielsweise mehrere Sprachmittler in Uniform vor Ort. „Unsere türkischstämmigen Sprachmittler versehen hier einen unschätzbaren Dienst. Vieles kann so wesentlich schneller erläutert und somit auch umgesetzt werden“, so der Kontingentführer Oberst Stefan Drexler. „Die benötigte Infrastruktur, unter anderem die Wege zu den Einsatzstellungen, präsentieren sich in einem sehr guten Zustand. Wir haben hier in kurzer Zeit gemeinsam mit der türkischen Seite etliche Maßnahmen durchgeführt, die Zusammenarbeit beider Nationen gestaltet sich sehr effektiv“, so auch der Inspekteur in seiner Zusammenfassung.
Gespräche mit Soldatinnen und Soldaten
Generalleutnant Müllner suchte dabei neben den geplanten Gesprächsrunden auch den persönlichen Kontakt zu den eingesetzten Soldaten. Im mobilen Gefechtsstand des Kontingentes und in einer Kampfstaffel ließ er sich von den Spezialisten, Bedienern und Technikern vor Ort, Einblicke in die umfangreichen Facetten des eigesetzten Waffensystems PATRIOT geben. Neben den Kernelementen der Flugabwehrraketentruppe, sind weitere Bereiche vor Ort vertreten, wie beispielsweise die Sanitätseinsatzstaffel, Feldjäger, Logistiker, ABC-Abwehrkräfte und Führungsunterstützungspersonal. „Die Verzahnung der notwendigen Kräfte hier vor Ort ist das Entscheidende. Hier investieren wir alle in das gemeinsame Ziel der Mission“, ergänzt Oberst Drexler.
Professioneller Schutz im Auftrag der NATO
„Die Rolle von „Active Fence Turkey“ im Rahmen der integrierten Luftverteidigung berührt eine der Kernaufgaben des Bündnisses, nämlich den Schutz des Bündnisgebietes. In Europa haben neben Deutschland nur noch die Niederlande die Fähigkeiten zur Abwehr ballistischer Flugkörper. Zusammen mit diesen und unseren amerikanischen Verbündeten leisten wir somit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Türkisch-Syrischen Grenzgebietes“, unterstreicht der Inspekteur der Luftwaffe noch einmal die gute internationale Zusammenarbeit der vier beteiligten Nationen im Bündnis.
Autor: Holger Wilkens/Luftwaffe
Foto: Alexander Feja/Luftwaffe