Tornados im Blitzlichtgewitter

Der Bundestag hat entschieden: Bis zu sechs Aufklärungsflugzeuge des Typs Tornado werden der internationalen Allianz zur Unterstützung gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) zur Verfügung gestellt.

 

 

Zusammen mit einem Tankflugzeug werden sie im türkischen Incirlik stationiert und Aufklärungsflüge in Syrien durchführen. Darüber hinaus werden die Aufklärungsergebnisse der Tornados durch das System SAR/LUPE der Streitkräftebasis, welches Radarbilder aus dem All liefert, ergänzt. Ein Airbus A310 MRTT wird die Flugzeuge der Luftwaffe und der Partnernationen in der Luft mit Treibstoff versorgen. So können die Kampfflugzeuge ihren Auftrag länger durchführen.

 

Kurz nachdem der Bundestag dem Antrag des Kabinetts zugestimmt hat, übertrugen bereits die Nachrichtenagenturen erste Livebilder vom Medientag auf dem Flugplatz Jagel. Der Kommodore des Geschwaders, Oberst Michael Krah, begrüßte rund 60 Medienvertreter und stellte sich allen Fragen der Journalisten. Dass es schnell gehen kann, musste auch der Verband lernen. Oberst Krah befand sich noch vor wenigen Wochen mit seinen Soldaten in Spanien. Sie nahmen dort an einer NATO-Übung teil, die umgehend beendet wurde, um einen möglichen Einsatz des Geschwaders vorzubereiten.

 

Das Fundament für die Einsätze ist der Rückhalt der Familien Zuhause

„Grundsätzliche ist für meine Männer und Frauen eine Verlegung ihres Geschwaders nichts Neues. Aber Verlegungen in einen Einsatz sind immer etwas Besonderes. Aber auch hier können wir auf die langjährigen Erfahrungen aus den Einsätzen dieses Geschwaders über dem Balkan und in Afghanistan zurückgreifen.“, unterstrich Krah die Professionalität seiner Soldaten. Hinter jedem Soldaten steht aber auch ein privates Leben abseits des Dienstbetriebs. Väter, Mütter, Söhne, Töchter oder Ehepartner müssen Zuhause großes Leisten. Dies weiß auch der einsatzerfahrene Kommodore zu schätzen: „Ganz besonders danke ich aber auch unseren Familien für ihr Verständnis und ihren Rückhalt, den sie uns ununterbrochen geben“. In den kommenden Tagen werden im Familienbetreuungszentrum des Standorts die betroffenen Familien eingeladen. Was kommt auf die Soldaten und die Familien zu? Welche Vollmachten sollten vorher erstellt werden? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Familientags erläutert. Das Geschwader wird bereits in den nächsten Wochen mit einem Aufbaukommando auf den Flugplatz Incirlik verlegen, damit das Hauptkommando, nach derzeitiger Planung, im Januar in die Operationsdurchführung eingebunden werden kann. Krah und rund 50 Soldaten des Aufbaukommandos werden dieses Weihnachtsfest – ebenso wie die übrigen Bundeswehrangehörigen in Auslandseinsätzen weltweit – nicht bei ihren Familien verbringen.

 

Mit modernster Technik, Selbstbewusstsein und Respekt in den Einsatz

Den Journalisten stand nicht nur der Kommodore für Fragen zur Verfügung sondern auch die jeweiligen Experten und Verantwortlichen aus den Bereichen RecceLite-Pod (Reconaissance Litening Targeting Pod), SAR/LUPE und Airbus A310 MRTT. Die häufigsten Nachfragen richteten sich jedoch an die Piloten. Einsatzbereitschaft des Kampfflugzeuges, Gefahren im Einsatz oder die Bewaffnung waren im Fokus der Berichterstattung. „Der bevorstehende Einsatz ist sicherlich gefährlich. Es gibt keinen Einsatz ohne Risiko. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit unserer Ausrüstung, unseren Aufklärungs- und Selbstschutzsystemen sowie des Ausbildungsstandes meiner Besatzungen auf diesen Einsatz gut vorbereitet sind“, beantwortete Krah die Frage auf mögliche Gefahren und Risiken. Die Tornados befinden sich zur Zeit, im umfangreichen Modernisierungsprogramm. Das Geschwader in Kropp/Jagel wird für den bevorstehenden Einsatz auf die modernste Variante des Tornados zurückgreifen, die darüber hinaus über eine entsprechend moderne Sensorik verfügen. Zum Ende des Medientags lockerten sich die Wolken über der schleswig-holsteinischen Kleinstadt auf. Die Journalisten blickten in Richtung Start- und Landebahn, als drei Tornados zum Übungsflug gen Sonne starteten. Ein Bild, das mit Sicherheit in den nationalen Medien zu sehen sein wird.

 

Autor: LwTrKdo LdI/Luftwaffe
Foto: Kevin Schrief/Luftwaffe

 

 

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