Vom Luftschiff bis zum Eurofighter – 100 Jahre Wittmundhafen

Vom Luftschiff bis zum Eurofighter – 100 Jahre Wittmundhafen

Vor 100 Jahren war Wittmundhafen noch Standort für Luftschiffe des Heeres. Heute ist dort ein Standort der Luftwaffe mit dem modernsten Flugzeug der Bundeswehr, dem Eurofighter. Das Traditionsgeschwader ist derzeit für die Luftraumsicherung Deutschlands verantwortlich.

 

Wittmundhafen feiert sein 100-jähriges Bestehen. Grund genug für die Stadt Wittmund dies gebührend zu feiern. Auf dem Marktplatz der Stadt wird der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“, Oberstleutnant Oliver Spoerner, die Eröffnungsrede halten. Neben dem Bürgermeister, Rolf Claußen, wird auch das Robert von Zeppelin- und Fliegermuseum aus Wittmund vor Ort sein und das Heeresmusikkorps aus Hannover wird ein Platzkonzert spielen.

 

Lange Zeit wurde der nördliche Luftraum Deutschlands mit der F-4F Phantom gesichert. (Quelle: Luftwaffe/Archiv)

Eine Heimat für „Richthofen“

1916 gilt als Geburtsjahr des Flugplatzes Wittmundhafen. Anfangs befand sich dort ein Luftschiffhafen und ab 1938 nutzte die Luftwaffe den Standort als Einsatzflugplatz. Die Bauarbeiten für den heutigen Flugplatz Wittmundhafen begannen aber erst 1959. Er sollte Heimat für das neue Jagdgeschwader 71 der „neuen“ Luftwaffe werden, das aber vorerst noch in Ahlhorn stationiert war. Zwei Jahre später wurde dem Geschwader der Beiname „Richthofen“ verliehen. 1963 folgte dann der Umzug von Ahlhorn nach Wittmund. Seitdem ist Wittmundhafen das Zuhause für die „Richthofener“.

 

Seit der Außerdienststellung der Phantom im Jahr 2013 ist der Eurofighter in Wittmund stationiert. (Quelle: Luftwaffe/Stefan Petersen)

Sicherung des deutschen Luftraums

Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ stellt in erster Linie die Alarmrotte: zwei Kampfflugzeuge, die 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in Bereitschaft sind, um den Luftraum zu sichern. Aufgrund der Lage des Standortes mit den zahlreichen Übungslufträumen, ist der Verband auch für die Weiterbildung der Luftfahrzeugführer verantwortlich, damit diese die erforderlichen Qualifikationen für den Alarmrotteneinsatz erhalten. Weiterhin ist geplant die fliegerische Waffenlehrerausbildung der Piloten zukünftig fest am Standort Wittmund zu etablieren.

 

Aus dem Geschwader wird ein Geschwader

Bis zum September 2013 war am Standort Wittmund das Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ stationiert. Aufgrund politischer Entscheidungen wurde dieses zur Taktischen Luftwaffengruppe „Richthofen“ umstrukturiert. Ab dem Zeitpunkt war Wittmund dem Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelke“ in Nörvenich unterstellt. Doch es folgte eine weitere Reform und aus der Taktischen Luftwaffengruppe wurde zum Juli 2016 das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“. Wittmund hat nun wieder den Geschwaderstatus zurück.

 

Im Juli 2016 wurde Wittmund wieder Geschwader. Anlässlich dessen wurde ein Eurofighter sonderfoliert. (Quelle: Luftwaffe/Daniel Redell)

Umbaumaßnahmen am Standort

Mit dem Wechsel vom Kampfflugzeug F-4F Phantom zum Eurofighter Mitte 2013 am Standort Wittmund und mit dem Aufwuchs zum Geschwader sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich. Die Infrastruktur muss angepasst werden und eine Renovierung des Unterkunftsbereiches ist geplant. Zurzeit befindet sich der Standort in der Endplanung und die Ausschreibungen an die Wirtschaft können 2017 beginnen. Ab 2018 wird mit Hochdruck an der neuen Infrastruktur gearbeitet werden.

 

Einsatzvorbereitungen laufen

Neben dem permanenten Auftrag die Alarmrotte zu stellen und den Vorbereitungen auf die großen Baumaßnahmen, wird ein Teil des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in den ersten vier Monaten 2017 nach Ämari in Estland verlegen. Dort werden die „Richthofener“ den NATO-Luftraum im Rahmen des Verstärkten Air Policing Baltikum (VAPB) überwachen.

 

 

Autor: Stephan Prietzel/Luftwaffe

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