Verteidigungsminister Boris Pistorius hat beim Distinguished Visitors Day der deutsch-geführten multinationalen Übung Air Defender 23 am 20. Juni den Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, auf dem Fliegerhorst des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann” in Jagel/Schleswig begrüßt.
In Anwesenheit von Air Chiefs aus 20 teilnehmenden Nationen, Vertretern von Partnernationen und Parlamentariern des Verteidigungs- und Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages bot die Flugbasis im Norden Deutschlands eine beeindruckende Kulisse. Zahlreiche Vertreter aus Presse, Funk und Fernsehen begleiteten das Ereignis. Die Gäste erhielten eine detaillierte Einweisung in das Szenario der Übung und konnten die Vorbereitung und Durchführung einer Luftkampfmission hautnah miterleben. Bei einer Waffenschau hatten die Parlamentarier und Air Chiefs die Gelegenheit, mit den Soldaten ins Gespräch zu kommen und sämtliche Flugzeugtypen, die am Standort Jagel während der Übung stationiert sind, aus der Nähe zu betrachten. Startende amerikanische F-16- und deutsche Tornado-Mehrzweckkampfflugzeuge untermalten den Besuch und verdeutlichten eindrucksvoll die Stärke des transatlantischen Bündnisses.
Gemeinsam, reaktionsschnell und schlagkräftig
Verteidigungsminister Pistorius zog ein erstes Fazit und betonte die Bedeutung der Übung: „Alle Teilnehmer nehmen persönliche Erfahrungen, neues Wissen und Fähigkeiten von dieser Übung mit. Und die Gewissheit, was gemeinsam erreicht werden kann, wenn man gemeinsam übt und gemeinsam anpackt.” Er bezog sich dabei auf die kürzliche Aussage von Generalsekretär Stoltenberg, der betonte, dass bei Air Defender 23 gezeigt werde, dass jedes Territorium der NATO verteidigt werde. Die Teilnehmer der Übung haben in den letzten Tagen bewiesen, dass sie dieses Versprechen ohne Wenn und Aber erfüllen können: gemeinsam, reaktionsschnell und schlagkräftig.
Als Führungsnation hat Deutschland die Initiative ergriffen und mit dem Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, eine breite Partnerschaft geschaffen, die zum großen Erfolg dieser Übung beigetragen hat. Minister Pistorius bedankte sich ausdrücklich bei den beteiligten Soldatinnen und Soldaten und hob die Bedeutung der Mitgliedsstaaten des Bündnisses und der Partner hervor: „Es ist das Vertrauen unserer Partner und ihrer Teilnehmer, das Air Defender 23 zu dem macht, was es ist: ein starkes Signal der Geschlossenheit, Entschlossenheit, Einsatzbereitschaft und einer engen transatlantischen Verbindung.„
Luftverteidigung und Luftstreitkräfte gewinnen an Bedeutung
Auch NATO-Generalsekretär Stoltenberg betonte die starke Bindung zwischen Europa und Nordamerika: „Wir arbeiten in der NATO zusammen.” Angesichts der brutalen und willkürlichen Angriffe Russlands auf ukrainische Städte unterstrich Stoltenberg die Bedeutung der Luftverteidigung für die Sicherheit der Bevölkerung. Er stellte klar, dass die NATO keine Konfliktpartei sei, aber die Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung unterstütze. Als Führungsnation der Übung Air Defender 23 betrachtet Stoltenberg dies als starken Beweis für das Engagement und die Leistungsfähigkeit Deutschlands.
Das Hauptziel der größten Luftverlegeübung seit Bestehen der NATO besteht darin, Luftoperationen mit verbündeten Luftstreitkräften und Partnern zu üben. Die taktische, operative und technische Zusammenarbeit sowie die Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten des Bündnisses und den Partnern werden vertieft und gefestigt. In den Mittelpunkt des Geschehens rücken die Optimierung und Ausweitung der Kooperation sowie die Interoperabilität der teilnehmenden Nationen. Das Szenario der Übung orientiert sich an einem Artikel-5-Beistandsszenario der NATO.
Die Übung Air Defender 23 setzt ein klares Signal und demonstriert, dass kriegstaugliche, durchsetzungsfähige und schlagkräftige Luftstreitkräfte ein zentrales Element einer glaubwürdigen Abschreckung darstellen. Durch die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Training wird das transatlantische Bündnis gestärkt und die Sicherheit des NATO-Territoriums gewährleistet.
vonThomas Skiba