Eurofighter erhalten ein „Update“

Eurofighter erhalten ein „Update“

Mit der erfolgreichen Hochrüstung des fliegenden Waffensystems Eurofighter leistete das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ Pionierarbeit. Die umfassenden und zeitintensiven Weiterentwicklungen stellten der Luftwaffe die notwendigen Fähigkeiten zur Verfügung, um auf ein stetig wachsendes Aufgaben- und Einsatzspektrum zu reagieren. Hinter dem Begriff SRP (Software Release Proposal) – Hochrüstung verbirgt sich eine Thematik, die ein jeder von uns nur allzu gut kennt. Der ständige, immer schneller voranschreitende Fortschritt in der Entwicklung von Hard- und Software ist gleichzeitig einer ständig wachsenden Zahl von Updates sowohl der Hard- als auch der Software geschuldet. Kauft man heutzutage ein Handy oder einen PC, so kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass schon beim Einrichten derselbigen ein Software- und/oder Hardware-Update von Nöten sein wird.

 

Umfassende Weiterentwicklung für den Eurofighter
Genauso wenig bleibt der Eurofighter von solchen Updates verschont. Durch die Komplexität des Waffensystems, mit einer Anzahl im hohen zweistelligen Bereich verbauter Computer, gestaltet sich so ein Update allerdings „etwas“ schwieriger, als das bei einem Handy oder PC der Fall ist. Seit Dezember 2010 führte das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ als erster Verband innerhalb der Luftwaffe an diversen Eurofightern SRP 5.1 Hochrüstungen durch. Hierbei wurden fast alle Avioniksysteme der Luftfahrzeuge modifiziert. Die von den Fachbereichen LFZ Ausrüstung, Hochfrequenztechnik, Regelungstechnik und Rechen- Navigations- und Waffenelektronik vorgenommenen Arbeiten verbesserten die Leistungsfähigkeit der einzelnen Komponenten und stellten den Piloten neue Fähigkeiten und Systeme zur Verfügung. Hierdurch erhielt die Luftwaffe ein deutlich leistungsfähigeres Waffensystem.

 

Zeitintensive Hochrüstung eines komplexen Waffensystems
Nachdem eine solche zur Hochrüstung vorgesehene Maschine „eingedockt“ wurde, übernahmen zwei Dockchiefs in Zusammenarbeit mit der Arbeitsplanung die Koordination der Arbeiten am Luftfahrzeug. Unzählige Computer, sogenannte LRI´s (Line Replaceable Items), welche von den Fachbereichen ausgebaut wurden, mussten der Firma Airbus Defence and Space (früher Cassidian) zur Hardwareumrüstung zugesandt werden. Zeitgleich nahm der Fachbereich LFZ Ausrüstung umfangreiche Änderungen der Verdrahtung in den beiden Avionik-Bauräumen des Eurofighters vor. Nach dem Wiedereinbau aller umgerüsteten LRI´s erhielten diese noch ein Software-„Update“. Hierzu wurde mittels der Softwareladestation (Ground Loading Unit) die neue Software durch die entsprechenden Fachbereiche aufgespielt. Das Softwareloading stellte sich als enorm zeitintensiv heraus, dauerten doch einzelne Ladevorgänge mehrere Stunden. Da in einem modernen Waffensystem zudem viele Anlagen doppelt, teilweise sogar vierfach ausgelegt sind, erhöhten sich die Ladezeiten dementsprechend. Zum Abschluss der Maßnahme wurden dann durch die einzelnen Fachbereiche umfangreiche Funktionsprüfungen der betroffenen Systeme durchgeführt sowie die Arbeiten durch die Qualitätssicherungsmeister und die Systemprüfer abgenommen. Zu guter Letzt wurde das Luftfahrzeug dann wieder für den Flugbetrieb freigegeben.

 

Autor: Stefan Sanfteil/Luftwaffe
Bild: Ulrich Metternich/Luftwaffe

 

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