Bis zu 50 Flugzeuge mehrerer Nationen starteten zweimal täglich vom niederländischen Luftwaffen-Stützpunkt Leeuwarden aus. Die acht Teilnehmer-Staaten der Übung „Frisian Flag“ trainierten über der Nordsee komplexe Luftoperationen im Verbund. Schwerpunkt waren Großformationen mit mehr als 40 Kampfjets. Zum fünften Mal nahm das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ aus Nörvenich daran teil.
160 Soldatinnen und Soldaten und zivile Mitarbeiter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ und rund 60 Container voll mit Material reisten nach Leeuwarden. Sie stellten den reibungslosen Betrieb für die zehn teilnehmenden Eurofighter des Geschwaders sicher. Zusätzlich nahmen fliegende Besatzungen aus den Taktischen Luftwaffengeschwadern 74 aus Neuburg an der Donau und 73 „Steinhoff“ aus Laage teil.
Bis zu 50 Flugzeuge gleichzeitig im Luftraum
Rund 60 Flugzeuge unterschiedlicher Typen flogen in die niederländische Provinz Westfriesland. Neben Deutschland gehörten zu den acht Teilnehmernationen Finnland, Norwegen, Polen, England, die USA, Belgien und Frankreich. Das gemeinsame Ziel: Komplexe Missionen im Verbund mit anderen Nationen zu planen und diese dann im Übungsgebiet umzusetzen. Die Szenarien wechselten täglich, sie wurden umfangreicher und die Herausforderungen an die Besatzungen stiegen stetig. Zwei Mal täglich starteten bis zu 50 Jets, um gleichzeitig in reservierten Lufträumen über der Nordsee die dynamischen Einsatzszenarien zu trainieren.
Mindestens so wichtig wie die sichere Durchführung der Flüge waren die anschließenden detaillierten Nachbesprechungen. Diese zeigten die Entwicklungen und den Erfahrungsgewinn der Besatzungen. So äußerte sich Oberstleutnant René Diegeler, Kommandeur der Fliegenden Gruppe in Nörvenich und als Kommandoführer vor Ort verantwortlich, nach zwei Wochen sehr zufrieden. „Diese komplexen Übungsmöglichkeiten sind ein unverzichtbarer Erfahrungsgewinn für unsere Besatzungen und tragen so zu einem hohen Ausbildungsniveau bei. Das ist im regulären Übungsflugbetrieb im heimischen Nörvenich nicht möglich.“
147 Missionen und 226 Stunden in der Luft
Aber nicht nur für die fliegenden Besatzungen ist „Frisian Flag“ eine Herausforderung gewesen, auch das technische Personal war gefordert, die Jets zeitgerecht und einsatzbereit zur Verfügung zu stellen. Bei unterschiedlichen Wetterbedingungen wurden die Jets inspiziert, betankt und beladen, um für die nächste Mission vorbereitet zu sein. Dass die Techniker des Geschwaders diese Disziplin bestens beherrschen und im Team zum Erfolg dieser Übung beigetragen haben, zeigen die Zahlen: Die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ absolvierten während der Übung 147 Missionen und waren dabei 226 Stunden in der Luft.
Autor: Thomas Hohlbein/Luftwaffe
Foto: Thomas Hohlbein/Luftwaffe