Halbzeit im Baltikum: 125 Flüge und ein neuer Chef

Halbzeit im Baltikum: 125 Flüge und ein neuer Chef

Das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ hat beim Verstärkten Air Policing in Estland seit Ende August bereits 125 Einsätze geflogen. Jetzt geht die Luftraumüberwachung in die zweite Halbzeit. Zum Jahreswechsel wird der Einsatzverband von Belgien abgelöst. Bis dahin führt Oberstleutnant Gerd Schnell die rund 180 deutschen Soldaten. Er hat das Kontingent von Oberstleutnant Kai Ohlemacher übernommen.

 

Flüge zum Schutz des baltischen Luftraums waren von Anfang an immer wieder notwendig. Auch in den vergangenen Tagen gab es für die fünf auf dem Militärflugplatz Ämari stationierten deutschen Eurofighter die sogenannten „Alpha-Scrambles“. Das sind Einsatzflüge, bei denen Militärflugzeuge von Staaten, die nicht der NATO angehören, identifiziert werden müssen. Mit den so gewonnenen Daten, wie zum Beispiel der exakten Flughöhe der fremden Flugzeuge, trägt die Luftwaffe zur Sicherung des zivilen Luftverkehrs und des NATO-Luftraums bei.

 

Einsatz und Training
Die Schutzflüge werden vom NATO-Gefechtsstand Combined Air Operations Center (CAOC) in Kalkar/Uedem angeordnet. Dort registriert die NATO auch die Flugbewegungen über dem Baltikum. Seit Ende August gab es für das Kontingent in Ämari mehr „Alpha-Scrambles“ als für hiesige Alarmrotten bei der Überwachung des deutschen Luftraums im gesamten Jahr 2014. Auch wenn es in Deutschland nicht um den Schutz von NATO-Außengrenzen geht. Hierzulande werden meistens Verkehrs- oder Sportflugzeuge ohne Funkkontakt sicher zum nächsten Flugplatz begleitet.

 

Den Löwenanteil aller Flüge des Kontingents auf dem Flugplatz Ämari, eine Autostunde von der estnischen Hauptstadt Tallinn entfernt, machen jedoch die mehr als 100 Übungsschutzflüge, die sogenannten „Tango-Scrambles“ aus. Bei diesen Flügen wird auch das Einsatzführungspersonal der estnischen Luftstreitkräfte trainiert. Die Konfiguration der Eurofighter bleibt dabei jedes Mal unverändert, so dass eine „Trainingsmission“ während des Fluges jederzeit in einen scharfen Alarm umgewandelt werden kann. Weitere fliegerische Aktivitäten sind unter anderem Übungen zwischen der NATO und den Friedenspartnerschaft-Staaten Finnland und Schweden.

 

Das deutsche Kontingent hat die Verantwortung Ende August von den Briten übernommen. Den Schutz des baltischen Luftraums, den Estland, Lettland und Litauen nicht selbst leisten können, legten sie bereits 2004 in die Hände der NATO-Partner. Seither hat Deutschland immer wieder Beiträge geleistet. Und so ist es auch wieder für 2016 geplant.

 

Verantwortung bleibt bei den „Boelckianern“
„Ich bin beeindruckt von ihrer hohen Motivation und dem Engagement und bedanke mich für die gute Zusammenarbeit. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der die Bedrohung aus der Luft gerade in den baltischen Staaten aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine intensiver wahrgenommen wird, ist der Schutz des NATO-Luftraums unverzichtbar, um Souveränität und Integrität im Bündnis zu sichern“, so der scheidende Kontingentführer Oberstleutnant Kai Ohlemacher während der Übergabe. „Ich freue mich auf die nächsten Wochen und bin mir sicher, dass wir gemeinsam die gesteckten Ziele bis zur Übergabe der Verantwortung an das belgische Nachfolgekontingent im Januar erreichen werden“, so der neue Kontingentführer, Oberstleutnant Gerd Schnell. Ohlemacher geht jetzt wieder als Kommandeur der Fliegenden Gruppe nach Nörvenich zurück. Der „Neue“ kommt auch vom Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“. Schnell nahm bislang die Aufgaben des Staffelkapitäns der Fliegenden Staffeln in Nörvenich wahr.

 

Ein Zeichen der engen Verbundenheit
Als sichtbares Zeichen der engen Verbundenheit zwischen den estnischen Luftstreitkräften in Ämari und der deutschen Luftwaffe pflanzten Oberstleutnant Ohlemacher und der estnische Base Commander, LTC Ülar Lõhmus, eine Eiche. Eine bleibende Erinnerung an das deutsche Engagement 2015.

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