Inspekteur der Luftwaffe beim Verstärkten Air Policing Baltikum in Estland

Inspekteur der Luftwaffe beim Verstärkten Air Policing Baltikum in Estland

Seit zwei Wochen sind fünf Eurofighter der Luftwaffe auf dem Flugplatz Ämari, südwestlich von Estlands Hauptstadt Tallinn, stationiert. Ihr Auftrag: Den baltischen Luftraum sichern, und zwar rund um die Uhr. Auch bei Nacht muss da alles reibungslos klappen. Dafür wurden die Eurofighterbesatzungen erstmals mit Nachtsichtgeräten an den Helmen ausgestattet. Diese Fähigkeit war von besonderem Interesse für den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, der am 9. September in Ämari vor Ort war.

 

Im Vorfeld des Einsatzes trainierten die Piloten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelke“ verschiedene Abfangverfahren, sowie Starts und Landungen bei Dämmerung und Dunkelheit mit der neuen Nachtsichtfähigkeit. In Ämari ließ sich General Müllner in das Nachtsichtgerät einweisen und erhielt Erfahrungsberichte der Piloten aus erster Hand. Darüber hinaus traf sich der General auch mit dem estnischen Inspekteur der Luftwaffe, Oberst Jaak Tarien. Dieser nennt das Verstärkte Air Policing im Baltikum „eine Botschaft der Stärke“ in Richtung Russland. „Im vergangenen Jahr waren die Esten noch sehr besorgt, jetzt fühlen sie sich gut geschützt“, sagte der Oberst. General Müllner unterstrich: „Mit dem Einsatz der Eurofighter in Estland zeigt sich Deutschland solidarisch mit seinen baltischen Nachbarn. Wir nehmen Ihre Sorgen ernst und geben ihnen mit unserer Präsenz ein Gefühl von mehr Sicherheit.“

 

In Estland und den baltischen Nachbarstaaten Lettland und Litauen sitzt die Angst vor Russland tief. Die Ukrainekrise verstärkte diese Angst noch einmal massiv. 2004 traten die baltischen Staaten der NATO und Europäischen Union bei. Für die Sicherheit am Himmel können die kleinen Republiken allerdings nicht selber sorgen. Oberst Tarien bezeichnet seine Luftwaffe als „eine der kleinsten Luftstreitkräfte der Welt“. Die estnische Luftwaffe besteht im Kern gerade einmal aus 400 Soldaten mit vier Hubschraubern und zwei Transportflugzeugen. Keine Kampfjets zur Sicherung des Luftraums. Daher waren zeitweise bis zu 16 NATO-Jets im Baltikum stationiert.

 

Bei seinem Besuch der fast 200 Luftwaffensoldaten in Ämari sagte der Inspekteur der Luftwaffe „die Lage hat sich in gewisser Weise beruhigt“. Trotzdem könne die NATO „nicht zur Tagesordnung übergehen“. Die russische Armee habe ihre Manöveraktivitäten über der Ost- und Nordsee im Vergleich zum Jahr 2012 vervierfacht. Die Übungen hätten eine „Qualität, die wir bisher nicht gesehen haben“ erreicht, betonte Müllner. Schon mehrfach mussten die deutschen Eurofighter aufsteigen, um russische Maschinen zu identifizieren. Die Militärjets fliegen durch internationales Gebiet. Allerdings mit unbekanntem Flugplan oder ausgeschaltetem Transponder, weshalb sie vom Boden aus nicht identifiziert werden können.

 

Autor: PIZ Luftwaffe
Bild: VAPB PAO/Luftwaffe

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