Militärisches Zeremoniell in Köln-Wahn – Erster Stabwechsel im Luftfahrtamt der Bundeswehr

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, vollzog im Rahmen eines feierlichen Appells am 21. September 2017 den Wechsel an der Führungsspitze im Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw). Vor zahlreichen Gästen übertrug der ranghöchste Soldat der Bundeswehr die Verantwortung über die Bundesoberbehörde, die für die militärische Luftfahrt in Deutschland zuständig ist, von Generalmajor Dr. Ansgar Rieks an Generalmajor Christian Badia. Die Veranstaltung fand in einer großen Flugzeughalle der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) in Köln-Wahn statt und wurde begleitet vom Wachbataillon beim BMVg aus Berlin und vom Heeresmusikkorps Kassel. Dort hatte die Bundesministerin der Verteidigung, Frau Dr. Ursula von der Leyen, seinerzeit das LufABw am 7. Januar 2015 offiziell in den Dienst gestellt.

 

Gründerzeit, Aufwuchs und Etablierung

Ziemlich genau drei Jahre führte Generalmajor Dr. Ansgar Rieks als erster Amtschef das Luftfahrtamt der Bundeswehr. Genau genommen hatte er schon ab dem 1. April 2014 den Aufstellungsstab für das zukünftige LufABw geleitet. Es galt damals, die Infrastruktur für die Aufnahme von Personal und Material, insbesondere Informationstechnik, vorzubereiten und die Arbeit in den zukünftigen Aufgabenbereichen von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Bereits am 1. Oktober 2014 zogen über 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre neuen Büros in der Luftwaffen-Kaserne in Köln-Wahn ein und stellten Arbeitsbereitschaft her.

 

Quelle: Tim Grommes/Bundeswehr

Gleichzeitig wurden das Referat Musterzulassung und die Unterabteilung Musterprüfung in Manching, zunächst unter dortigem Verbleib, dem LufABw unterstellt. Auch andere Organisationselemente wurden mehr oder weniger komplett in das LufABw übernommen, so z. B. die Abteilung „General Flugsicherheit in der Bundewehr“ oder die Flugbetriebs- und Informationszentrale als neues Referat. Aus dem ehemaligen Amt für Flugsicherung der Bundeswehr in Langen wechselten ebenfalls viele Mitarbeiter zum LufABw. Einige Referate wurden neu zusammengestellt und es galt von Anfang an, die Zusammenarbeit aller unter einem gemeinsamen neuen Dach in Schwung zu bringen. Trotz einiger organisatorischer Hürden stand die fachlich-inhaltliche Arbeit sehr bald im Mittelpunkt und prägte das neue LufABw.

 

Zusammengefasste Expertise

 

Mittlerweile arbeiten über 400 Menschen im LufABw. Beim Appell zeigte sich ein buntes Bild, das die Zusammensetzung des LufABw treffend widerspiegelt mit Beamten und Beamtinnen, Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen sowie Soldaten und Soldatinnen in Uniformen von Heer, Luftwaffe und Marine. Sie verfügen über unterschiedliche Herkünfte, Ausbildungen und Erfahrungen. Jeder/jede einzelne von ihnen leistet mit seinen/ihren individuellen Fähigkeiten und Expertisen einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren militärischen Luftfahrt in Deutschland und zu einer einsatzbereiten Bundeswehr. Das LufABw fasst alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fachlicher Verantwortung zusammen und stellt damit folgende Kernkompetenzen sicher:

 

  • Zukunftsorientierte Erarbeitung und Weiterentwicklung von Vorschriften für die militärische Luftfahrt
  • Zulassung von Luftfahrzeugen und –gerät der Bundeswehr, einschließlich Zubehör
  • Regulierung und Standardisierung des militärischen Flugbetriebs in Deutschland
  • Zertifizierung und Anerkennung von Dienststellen, Behörden und Institutionen
  • Lizenzierung von fliegerischem, technischem und flugmedizinischem Personal
  • Verhütung von Zwischenfällen, und Flugunfällen mit militärischen Luftfahrzeugen

Dank und Anerkennung

 

Generalmajor Dr. Ansgar Rieks dankte in seinem Rückblick denjenigen, die „mit größtem Weitblick und der notwendigen Strategie den Entwurf für dieses Luftfahrtamt erstellt haben“. Dies sei „das weltweit vollständigste militärische Luftfahrtamt“, ein „Modell (…), das nun schrittweise andere Nationen nachahmen“. Die von Beginn an angestrebte internationale Ausrichtung des LufABw wird nunmehr bestätigt von den bereits erzielten Meilensteinen wie beispielsweise der gegenseitigen Anerkennungen mit internationalen militärischen Luftfahrtbehörden zur Förderung gemeinsamer Projekte. Der scheidende Amtschef dankte insbesondere seinen bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bescheinigte ihnen, in einem breiten Aufgabenfeld die Auftragserfüllung zu garantieren. In nächster Verwendung ist General Rieks Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe.

 

Mit General Badia führt zukünftig ein Offizier mit fliegerischer Erfahrung das LufABw. Er war Jagdflugzeugführer und Waffeneinsatzoffizier, hatte Führungsverantwortung in verschiedenen fliegenden Verbänden der Luftwaffe, nahm unterschiedliche Aufgaben im BMVg wahr und trug zuletzt die Verantwortung als Kommandeur des „European Air Transport Command“ in Eindhoven.

 

Autor: Günter Bohn/Luftfahrtamt der Bundeswehr

X
X