Mit stolzem Blick zurück und optimistischer Sicht in die Zukunft

Mit stolzem Blick zurück und optimistischer Sicht in die Zukunft

Im Zeichen des Jubiläums „60 Jahre Luftwaffe“ luden der Inspekteur der Luftwaffe und die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V. (IDLw e.V.) gemeinsam zum Jahresempfang in Berlin ein.

 

Die Luftwaffe etabliert damit eine noch junge Tradition, die in der an zahlreichen Veranstaltungen gewiss nicht armen Hauptstadt einen steigend hohen Zuspruch bei zahlreichen Vertretern aus Politik, Industrie und internationalen Partner erfährt.

 

Jahresempfang immer beliebter

Der Zuspruch, den dieser bereits zum vierten Mal veranstaltete gemeinsame Jahresempfang erfährt, ließ sich schon anhand der hohen Zahl an teilnehmenden Gästen ablesen. So fanden sich in der Landesvertretung des Freistaates Bayern 240 Vertreter aus den unterschiedlichsten Bereichen des politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und militärischen Lebens ein.

 

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, dankte zu Beginn seiner Ansprache der IDLw für die Unterstützung bei der Ausrichtung des Empfangs. Dabei stellte er ganz besonders das Engagement der IDLw heraus, jungen luftfahrtinteressierten Schülern Möglichkeiten zu eröffnen, Berufsbilder der Luftwaffe kennenzulernen und näher zu bringen. So unterstützt die IDLw ein Schulprojekt, bei dem Schüler ihre selbst programmierten Flugsimulatoren auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung präsentieren können.

 

Auf die Luftwaffe blickend, wies General Müllner zunächst auf die nunmehr 60-jährige Geschichte der Luftwaffe hin, auf die man zu Recht stolz sein könne und die gleichfalls die Grundlage für den optimistischen Blick nach vorne lege.

 

Luftwaffe in Einsätzen stark gefordert

General Müllner nahm die Gelegenheit wahr, das vergangene Jahr aus dem Blickwinkel der Einsätze der Luftwaffe Revue passieren zu lassen. Deutlich stellte er heraus, dass die Vielzahl an Einsätzen, in denen die Luftwaffe mit ihren Menschen und Waffensystemen gefordert ist, zweierlei zeigt: einerseits reflektiert dies die veränderte sicherheitspolitische Lage in der wir uns heute bewegen und zeigt zum anderen, dass die Investitionen in Luftstreitkräfte gebraucht werden. Ganz gleich, ob in Afghanistan mit ihren Hubschraubern CH-53, über Syrien und dem Nordirak mit den Kampfflugzeugen Tornado und dem Tankflugzeug Airbus A310 MRTT, in Mali mit den Objektschutzkräften der Luftwaffe sowie einem Lufttransportstützpunkt in Niger mit der Transall C-160 und regelmäßig beim Air Policing im Baltikum mit dem Waffensystem Eurofighter – die Luftwaffe leiste mit ihrem Personal und ihren Waffensystemen durchgängig einen sichtbaren und vor allem verlässlichen Beitrag zu den militärischen Einsatzverpflichtungen Deutschlands.

 

„Wir sind gut gefordert!“ fasste Müllner das Engagement der Luftwaffe zusammen und folgerte im Anschluss: „Das Thema Einsatzbereitschaft muss vor dem Hintergrund der Durchhaltfähigkeit unserer Einsätze und gerade auch der veränderten sicherheitspolitischen Lage noch intensiver betrachtet werden“. Der Inspekteur der Luftwaffe hob hervor, dass die Anstrengungen zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft bereits Früchte tragen. „Aus den Task Forces heraus haben wir ein Maßnahmenpaket entwickelt, dass uns besser aufstellt und noch schneller auf die Herausforderungen der sicherheitspolitischen Lage antworten lässt.“

 

Mit Optimismus in die Zukunft

Optimistisch blickt General Müllner in die Zukunft. Die Luftwaffe leiste nicht nur ihren Beitrag, um beispielsweise durch die Aufgabe von Auslandsstandorten, effizienter und ressourcenschonender mit ihren Mitteln umzugehen und sich zukunftssicher aufzustellen. Der Inspekteur begrüßte auch die Auswahlentscheidungen des Generalsinspekteurs der Bundeswehr für eine Nachfolge des Luftverteidigungssystems Patriot und für das unbemannte Luftfahrzeug Heron TP: „Mit der Entscheidung für diese Plattform können wir auf die guten Erfahrungen mit Heron 1 aufbauen und mit wenig Aufwand künftige Besatzungen für den Einsatz von Heron TP qualifizieren.“

Die Luftwaffe strebe außerdem die Verlängerung des Betriebes des Waffensystems Tornado an, führte Müllner aus: „Wir wollen die Fähigkeit Luftangriff gesichert erhalten und wir wollen Zeit gewinnen, um uns mit der Frage zu beschäftigen: Was kommt danach?“ General Müllner leitete damit zu einem Zukunftsthema über, das sich um die Frage dreht, wie die Luftwaffe sich ein Kampfflugzeug in der Nachfolge des Tornados vorstellt.

 

Diskussion um das „Future Combat Air System“

„Es ist höchste Zeit, sich mit diesen Überlegungen zu beschäftigen und unsere Gedanken öffentlich zu diskutieren“, stellte General Müllner mit Blick auf die langen Entwicklungszeiten eines solch ambitionierten Projektes heraus. Im Vordergrund stünde bei allen Überlegungen, wie ein Future Combat Air System konzipiert sein müsse, um bemannte wie unbemannte Komponenten sinnvoll zusammenzuführen und bestehende Systemen wie den Eurofighter zu integrieren. „Teaming ist hier der Schlüsselbegriff! Wir wollen in Zukunft bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge im Team einsetzen. Die Stärken der jeweiligen Plattformen sollen sich ergänzen und die Schwächen des jeweils anderen Systems ausgleichen. Dies ist der Grundgedanke, der uns leitet“, erklärte Generalleutnant Müllner den Gästen des Empfangs. Die Luftwaffe und ihre Partner müssten also zwei Gedankenstränge verfolgen: „Wie entwickelt sich die unbemannte Fliegerei weiter? Wie muss eine bemannte Plattform aussehen, die nicht auf eine Rolle beschränkt, sondern in der Lage ist, ein Future Combat Air System zu koordinieren und wirkungsvoll zum Einsatz zu bringen? Hierfür wollen wir Partner finden.“
Generalleutnant Müllner lieferte mit seiner Ansprache genügend Stoff für anregende Gespräche der anwesenden Gäste untereinander. Die Atmosphäre in der Landesvertretung Bayern tat ihr Übriges, um den gemeinsamen Jahresempfang des Inspekteurs der Luftwaffe und der IDLw einmal mehr in bleibender Erinnerung zu behalten.

 

 

Autor: William Damerius/Luftwaffe
Foto: Susanne Hähnel/Luftwaffe

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