Sheppard – 50 Jahre deutsch-amerikanische Erfolgsgeschichte

Sheppard – 50 Jahre deutsch-amerikanische Erfolgsgeschichte

Wer Jet-Pilot werden möchte, der kommt an Sheppard nicht vorbei. Dort werden junge Flugschüler ausgebildet – und das seit 50 Jahren. Dieses Jubiläum wurde auf der Air Force Base in Texas mit einem Appell gewürdigt. Seit 50 Jahren werden auf der Sheppard Air Force Base (AFB) Piloten ausgebildet. Dort trainieren seit dem 24. August 1966 die USA und Deutschland ihre Jetbesatzungen. Heute nutzen 13 NATO-Staaten den Standort in Texas. Jetzt wurde die langjährige deutsch-amerikanische Zusammenarbeit mit einem militärischen Appell im Community Center der Air Base gewürdigt.

Oberst Hey ließ deutsche und amerikanische Piloten zum Appell antreten. (Quelle: Luftwaffe/Frank Schlawin)

 

Für den Festakt traten amerikanische und deutsche Jetpiloten, die von Oberst Bernhard Hey, Commander 80th Operations Group, kommandiert wurden, an. Aus der Umgebung kamen viele zivile Gäste wie der Bürgermeister von Wichita Falls, Glenn Barham. Auch Reagan Foster war dabei. Sie ist die Präsidentin der Junior League. Außerdem nahmen viele hochrangige Offiziere beider Nationen teil. Prominente Gäste waren der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, und Lieutenant General Darryl Roberson. Er ist als Commander Air Education and Training Command der Verantwortliche für die gesamte Ausbildung in der Air Force.

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, auf dem Weg zum Podium. (Quelle: Luftwaffe/Frank Schlawin)

 

„Sheppard wirkt im Denken und Handeln unserer Offiziere“

Nach der Begrüßung durch den Commander der 80th Flying Training Wing, Colonel Gregory Keeton, sprach Generalleutnant Müllner zu den Gästen. Unter ihnen war auch Generalleutnant a.D. Aarne Kreuziger-Janik, der Vorgänger von General Müllner als Inspekteur der Luftwaffe. Außerdem reisten der Kommandierende General Luftwaffentruppenkommando, Generalleutnant Helmut Schütz, und Generalmajor a.D. Volker Zimmer zu diesem besonderen Anlass aus Deutschland an. Der Inspekteur erinnerte mit seiner Rede an die enge Verbindung zwischen der U.S. Air Force und der Luftwaffe, die im Herbst 1981 mit dem „Euro NATO Joint Jet Pilot Training“ (ENJJPT) gefestigt wurde: „Sheppard wirkt im Denken und Handeln unserer Offiziere. Hier haben sie gelernt zu fliegen und erfahren, was wirklich zählt, um zu bestehen. Es geht darum, über sich selbst hinauszuwachsen, füreinander einzustehen und sich auf den Kameraden am Flügel zu verlassen“, so der Inspekteur in seiner Rede.

 

Auch Lieutenant General Roberson betonte bei seiner Ansprache die besondere Bedeutung des ENJJPT-Programms für die multinationale Zusammenarbeit. „Das Band der Freundschaft und des Respekts, das sich unter unseren Lehrgangsteilnehmern entwickelt hat, ist die Grundlage für die Kooperation und die Verbundenheit in der Allianz bei künftigen Konflikten“, so der General.

Generalleutnant Müllner, Lieutenant General Roberson und Colonel Keeton lobten die gute internationale Zusammenarbeit. (Quelle: Luftwaffe/Frank Schlawin)

 

Ideale Ausbildungsbedingungen auf Sheppard AFB

Seit 50 Jahren findet auf der Sheppard Air Force Base, nahe der Stadt Wichita Falls in Texas, die Ausbildung der deutschen Jetpiloten statt. Im Herbst 1981 wurde das „Euro NATO Joint Jet Pilot Training“ aus der Taufe gehoben. Seit Beginn der multinationalen Ausbildungskooperation wurden etwa 7.000 Flugschüler zu Piloten ausgebildet. Davon etwa 1.300 deutsche Flugzeugführer. Die Vorteile für die gemeinsame Ausbildung auf Sheppard sind heute noch genauso aktuell wie damals: Optimale Rahmenbedingungen für die fliegerische Ausbildung und ideale klimatische Bedingungen. Das multinationale Programm trägt aber auch zum besseren interkulturellen Verständnis bei. Für Offiziere, die sich immer häufiger mit multinationalen Einsatzszenarien auseinandersetzen müssen, ist das besonders wichtig.

Dass die Piloten in Sheppard fliegen können, wird von einem großen Team, zum Beispiel den Technikern, garantiert. (Quelle: Luftwaffe/Archiv)

 

Mit ENJJPT blickt die Luftwaffe heute auf eine 35-jährige multinationale Erfolgsgeschichte zurück. „Ein zusätzlicher und erfreulicher Meilenstein ist die Aufnahme Rumäniens als vierzehnte Nation, und dieser zeigt wie wichtig und erfolgreich dieses NATO-Programm ist“, so General Müllner. ENJJPT soll auch zukünftig den Maßstab für die Qualität der Ausbildung der NATO-Piloten setzen. Daher wurde der Nutzungsvertrag bis ins Jahr 2026 verlängert.

 

„Zusammen arbeiten, leben und anfreunden“

Neben der militärischen Zusammenarbeit ist auch das Miteinander in der Gemeinde Wichita Falls besonders wichtig. Mit Beginn des Ausbildungsprogramms im Jahr 1966 wurden die deutschen Soldatinnen und Soldaten, die zivilen Mitarbeiter der Deutschen Schule Wichita Falls und deren Familien, von der Junior League Wichita Falls betreut. Das internationale Freundschaftskomitee engagiert sich besonders für ein besseres Verständnis zwischen den Nationen. Die texanische Gastfreundschaft und Wertschätzung in der Bevölkerung sind ein fester Bestandteil im täglichen Leben der deutschen Gemeinschaft geworden.

 

Autor: Sven Korthaus und Frank Schlawin

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